Regina Becker-Schmidt verstorben
Das Institut für Sozialforschung trauert um Regina Becker-Schmidt, die am 14. September 2024 nach schwerer Krankheit im Alter von 86 Jahren verstarb. Regina Becker-Schmidt war dem Institut sehr verbunden. 1958 kam sie zum Studium nach Frankfurt und besuchte ab 1959 Seminare bei Theodor W. Adorno. Ab 1963 war sie am Institut zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin, dann als wissenschaftliche Assistentin Adornos beschäftigt und in verschiedene empirische Studien eingebunden. Nicht nur Adorno, bei dem sie promoviert wurde, auch dessen Frau Gretel stand sie sehr nahe. Nach ihrer Promotion lehrte Becker-Schmidt am hiesigen Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, bis sie im Jahr 1973 einem Ruf an die Universität Hannover folgte. Regina Becker-Schmidt gehört zu den ersten feministischen Sozialforscherinnen der Bundesrepublik. Sie erarbeitete eine in der Tradition der Kritischen Theorie stehende feministische Gesellschaftstheorie, die sich auf beeindruckende und auch methodisch innovative empirische Arbeiten stützte, im Rahmen derer sie u.a. das bekannte Theorem der »doppelten Vergesellschaftung« von Frauen entwickelte. Mit ihren Forschungen trug sie auch wesentlich zur Entwicklung einer feministischen Arbeitssoziologie bei. Zuletzt am IfS zu Gast war Becker-Schmidt als das Institut die Ehre hatte, die Feierlichkeiten zu ihrem 80. Geburtstag auszurichten.
Das IfS ist in Gedanken bei ihren Angehörigen.