Filmvorführung und Gespräch: Taste of Cement – Gesellschaftlicher Alltag zwischen Kriegszerstörung und Wiederaufbau in Libanon und Syrien (Ansgar Frerich/FrankEckardt/Aref Swaidani)
Über eine Million Menschen flüchteten seit 2011 vor dem Krieg aus Syrien in den Libanon. Viele von ihnen arbeiten mit prekärem Aufenthaltsstatus auf den Großbaustellen Beiruts, während ihre Häuser jenseits der Grenze in Trümmer geschossen werden. Von ihrem Zuhause abgeschnitten, verfolgen sie tagtäglich gemeinsam und zugleich allein die Zustände im eigenen Land und versuchen Strategien zu finden, um mit den Auswirkungen für Familie, Nachbarschaft, Identität sowie Wohn- und Lebensrealität umzugehen.
Mit einer nachhaltig beeindruckenden Bild- und Tonsprache findet der Film eine Übersetzung für das Gefühl, ohne die Möglichkeit einer Rückkehr in einer von Kriegen zerrütteten Welt im Exil zu leben.
DE/QA/AE/LB 2018 , 85 min, FSK 12, Regie: Ziad Kalthoum
Filmvorführung (OmeU – arab./engl.) und Nachgespräch (dt./engl.) zum Schwerpunkt »Gesellschaftlicher Alltag zwischen Kriegszerstörung und Wiederaufbau in Libanon und Syrien« mit Ansgar Frerich/Filmproduzent und Sounddesigner sowie Frank Eckardt und Aref Swaidani/Bauhaus-Universität Weimar
Veranstaltung im Rahmen der Ringvorlesung »Zerstörung - Zuflucht - Zukunft. Wohnen im und nach dem Krieg« des DFG-Graduiertenkollegs »Gewohnter Wandel. Gesellschaftliche Transformation und räumliche Materialisierung des Wohnens« im Wintersemester 2025/26
Wie wirkt sich Krieg auf das Wohnen aus und was können wir durch den Blickwinkel des Wohnens über Krieg lernen? In sieben Veranstaltungen beleuchten internationale Forschende aus Stadtplanung, Humangeographie, Architektur, Kunstgeschichte sowie Rechtswissenschaften und Anthropologie politische, ökonomische, bauliche und soziale Dimensionen der Wohnungsversorgung in Zeiten drohender und andauernder Kriege sowie sich anschließender Nachkriegsperioden. Die Beiträge blicken auf Entwicklungen in Bosnien, Deutschland, Israel, Jordanien, Syrien und der Ukraine und zeigen auf, wie Krieg als Zäsur bestehende Ordnungen und Strukturen zerstört, welche Neuerungen staatlicher Planungen zur Versorgung mit Wohnraum sich daraus entwickelt haben, wie die Menschen den alltäglichen Herausforderungen des Wohnens begegnen und wie bewaffnete Konflikte gesellschaftliche Wohnrealitäten und -identitäten dauerhaft prägen.
Die Ringvorlesung findet dienstags 14tägig um 18.30 Uhr im Wechsel an den Standorten Weimar und Frankfurt/Main statt. Es gibt die Möglichkeit einer digitalen Teilnahme:
BigBlueButton (Zugangscode: 98kbz7) https://meeting.uni-weimar.de/b/rooms/f2l-jnf-ajn-mfo/join