Mittwoch

Café KoZ

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Mit Alex Demirović und Kommentaren von Christina Engelmann und Stephan Lessenich (Moderation: Jule Tabel, AK kritische Gesellschaftstheorie)

Nach über 20 Jahren ist die bahnbrechende Studie zu den zivilgesellschaftlichen Aktivitäten Max Horkheimers und Theodor W. Adornos nach ihrer Rückkehr aus dem Exil wieder erhältlich.

Die Studie zeigt, wie die kritischen Theoretiker nach dem Nationalsozialismus zur Erneuerung der marxistischen Theorie in Westdeutschland beigetragen haben. Vernunft und Theorie sollten wieder verbindlich gemacht werden. Die Grundlage dafür bildete die Lehre an der Universität und der Wiederaufbau des Instituts für Sozialforschung. Die Studierenden sollten auf anspruchsvollste Weise mit philosophischen Begriffen, mit den Bewegungsgesetzen der bürgerlichen Gesellschaft und mit empirischen Methoden vertraut gemacht werden. Als anti-autoritäre Intellektuelle sollten sie sich nicht auf mächtige Tendenzen der Geschichte berufen, sondern autonom denken sowie widerständig und demokratisch handeln. Untersucht wird, wie Horkheimer und Adorno die institutionellen Bedingungen für diese neue Form kritischer Intellektualität schufen, wie sie ihre Lehre und Forschung durchführten, um eine emanzipatorische Wahrheitspolitik zu ermöglichen, der es um die Veränderung des Ganzen geht.

In Kooperation mit dem AStA, der Karl Marx Buchhandlung und dem AK kritische Gesellschaftstheorie.

Dienstag

Goethe-Universität Frankfurt, Casino-Gebäude, R. 1.811

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Vortrag von Alex Demirović

Der Vortrag ist Teil der Internationalen Ringvorlesung des Promotionskollegs »Dialektik der Teilhabe. Dynamiken sozialräumlicher Öffnung und Schließung«

Demokratie ist mit der Erwartung verbunden, dass die Bürger:innen sich an den politischen Prozessen beteiligen. Denn die Staatsgewalt soll vom Volk ausgehen. Es bedarf also der Aktivität dieses Volkes. Doch wer gehört zum Volk? Viele sind ausgeschlossen und können sich nicht beteiligen. Wenn unterstellt wird, dass alle nur deswegen, weil sie Bürger:innen sind, sich auch schon beteiligen können oder wollen, so ist das ein Fehlschluss: es fehlt Bildung, Information, Zeit, Zugang zu den Institutionen, es fehlt die Erwartung, auf das Geschehen, Einfluss nehmen zu können. Neben solchen Exklusionen gibt es weitere, die sich in und durch Beteiligung selbst vollziehen. Solche Fallstricke der Beteiligung sind Gegenstand des Vortrags.

 

Über die Internationale Ringvorlesung:

Im Zentrum der Internationalen Ringvorlesung steht eine widersprüchliche Entwicklungsdynamik demokratisch-kapitalistischer Gesellschaften: Der historischen Bewegung einer institutionellen Garantie und Erweiterung von Teilhabemöglichkeiten korrespondiert die Gegenbewegung ihrer Verweigerung und Einschränkung. Derartige Prozesse der Öffnung und Schließung werden in insgesamt sechs Vorträgen in ihrer sozialstrukturellen Dynamik von In- und Exklusion, in ihrer räumlichen Dynamik von Mobilitätssteigerungen und -blockaden sowie in ihrer politischen Dynamik der progressiven wie regressiven Bearbeitung gesellschaftlicher Widersprüche in politischen Bewegungen und Gegenbewegungen untersucht.

Montag

Karl Marx Buchhandlung, Jordanstraße 11, 60486 Frankfurt a. M.

Prismen. IfS bei marx & co

Prismen. IfS bei marx & co

Hannes Kuch im Gespräch mit Marina Martinez Mateo und Martin Saar

Je ausgeprägter das Wissen um machbare Alternativen zum kapitalistischen Markt, desto wirkmächtiger die Kritik an dieser Wirtschaftsform. Von dieser Annahme ist Hannes Kuchs Studie geleitet, die eine neue Form der Kapitalismuskritik entwickelt und Alternativen zum Kapitalismus analysiert. Der kapitalistische Markt unterwandert das, was G. W. F. Hegel »Sittlichkeit« nannte: ein lebendiges, wirksames Ethos demokratischer Gerechtigkeit. Daraus ergibt sich die Forderung, dass demokratische Fähigkeiten bereits in der Wirtschaft eingeübt und wachgehalten werden müssen. Das ist die leitende Idee des liberalen Sozialismus. Die Umrisse dieser Wirtschaftsform werden in Auseinandersetzung mit der Idee einer Eigentümerdemokratie entfaltet, die John Rawls als Alternative zum Kapitalismus entwickelt.

Im Gespräch mit Marina Martinez Mateo und Martin Saar stellt Hannes Kuch seine Thesen zur Diskussion. Sein Buch ist vor Kurzem in der Schriftenreihe des Instituts für Sozialforschung erschienen: Hannes Kuch: Wirtschaft, Demokratie und liberaler Sozialismus. Frankfurt am Main und New York: Campus 2023.

Marina Martinez Mateo ist Juniorprofessorin für Medien- und Technikphilosophie an der Akademie der Bildenden Künste München.

Martin Saar ist Professor für Sozialphilosophie an der Goethe-Universität Frankfurt a. M. und Mitglied des Kollegiums am Institut für Sozialforschung.

Hannes Kuch ist Privatdozent am Institut für Philosophie der Goethe-Universität Frankfurt a. M.

Donnerstag

AStA-Workshopreihe: »Einführung in die Kritische Theorie«

Herbert Marcuse: Triebstruktur und Gesellschaft [1963]. Referent:in: Finn Gölitzer

Die Vorbereitung der Lektüre ist nicht verpflichtend (aber sicher hilfreich). Auf Anfrage sendet der AStA die Texte digital zu. Dafür bitte anfragen bei: kritischetheorie@asta-frankfurt.de.

Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Alle Veranstaltungen finden auf dem IG Farben Campus im IG Farben Nebengebäude Raum NG2.731 statt.

Mehr Informationen unter https://asta-frankfurt.de/2023-10/termine-fuer-die-asta-workshopreihe-einfuehrung-die-kritische-theorie.

Mittwoch

Historisches Museum Frankfurt

Der Utopische Raum

Der Utopische Raum

Podiumsdiskussion mit Biancka Arruda Miranda, Politikwissenschaftlerin, Umweltaktivistin und Vorstandsmitglied von »Kooperation Brasilien e. V.« (angefragt), Julia Krohmer, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, und Tilo Wesche, Autor des Buches Die Rechte der Natur, Moderation: Jamila Adamou (angefragt).

Ob in Brasilien oder im heimischen Fechenheimer Wald: Trotz Klimakrise dominieren noch immer Überlegungen, wie sich Natur gewinnbringend in Wert setzen lässt. Aber um der weiteren ökologischen Zerstörung Einhalt zu gebieten, bedarf es eines anderen Verständnisses von Natur: eines, das die Natur nicht als »auszubeutendes« Objekt menschlichen Handelns begreift, sondern ihr eigene Rechte zugesteht. In Ländern wie Ecuador und Bolivien genießt inzwischen die Natur eigene Rechte. In Deutschland setzen sich zahlreiche Initiativen für entsprechende Gesetzesänderungen ein. Warum, so lässt sich fragen, können nicht auch Flüsse und Seen als juristische Personen betrachtet werden, wie dies etwa für Aktiengesellschaften oder Vereine längst Usus ist?

In Kooperation mit dem Stadtlabor Demokratie im Historischen Museum Frankfurt.

Eintritt: 4,-/2,- Euro, Anmeldung unter besucherservice@historisches-museum-frankfurt.de oder Tel. 069 - 212 - 3 51 54.

Dienstag

SH 3.105 (Campus Westend)

Vortragsreihe »Kritische Soziologie«

Vortragsreihe »Kritische Soziologie«

Vortrag von Marie-Theres Piening (Goethe-Universität Frankfurt a.M.).

Im Rahmen der Vortragsreihe des AK Kritische Soziologie »Hochschule als politischer Raum« (Wintersemester 2023/2024)

Gemeinsamer Arbeitskreis am Institut für Soziologie der Goethe-Universität und am Institut für Sozialforschung (IfS) Frankfurt am Main

Alle Vorträge finden c.t. statt.

Koordination: Laura Hanemann, Stephan Lessenich, Susanne Martin, Doris Schweitzer

Kontakt: lessenich@soz.uni-frankfurt.de

Dienstag

Goethe-Universität Frankfurt, Casino-Gebäude, R. 1.811

Der Vortrag von Beverly J. Silver muss leider krankheitsbedingt abgesagt werden.

 

Der Vortrag ist Teil der Internationalen Ringvorlesung des Promotionskollegs »Dialektik der Teilhabe. Dynamiken sozialräumlicher Öffnung und Schließung«

Weitere Informationen folgen.

 

Über die Internationale Ringvorlesung:

Im Zentrum der Internationalen Ringvorlesung steht eine widersprüchliche Entwicklungsdynamik demokratisch-kapitalistischer Gesellschaften: Der historischen Bewegung einer institutionellen Garantie und Erweiterung von Teilhabemöglichkeiten korrespondiert die Gegenbewegung ihrer Verweigerung und Einschränkung. Derartige Prozesse der Öffnung und Schließung werden in insgesamt sechs Vorträgen in ihrer sozialstrukturellen Dynamik von In- und Exklusion, in ihrer räumlichen Dynamik von Mobilitätssteigerungen und -blockaden sowie in ihrer politischen Dynamik der progressiven wie regressiven Bearbeitung gesellschaftlicher Widersprüche in politischen Bewegungen und Gegenbewegungen untersucht.

Dienstag

Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, IG-Farben-Haus, Nebengebäude 2.701

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Leider muss die für den 12. Dezember geplante Vorlesung »Catastrophic Communities. On the Political Dilemmas of Disaster Governability« von
Grégoire Chamayou, der im Rahmen der Ringvorlesung stattfinden sollte, krankheitsbedingt ausfallen.

Vorlesung von Grégoire Chamayou

Die Vorlesung ist Teil der Internationalen Ringvorlesung des Promotionskollegs »Dialektik der Teilhabe. Dynamiken sozialräumlicher Öffnung und Schließung«

The prospect of a possible nuclear war gave rise in the USA in the 1950s to a multifaceted field of reflection on »disaster planning«, including contributions from researchers in social psychology, behavioral sciences and economics. In addition to the loss of life and material destruction, one of the major concerns was the collective reaction to such an event, with the fear of a dangerous loss of control.

In this lecture, I will outline some of the ways in which this problem was posed, and the programmatic avenues that were sketched out in response. In addition to the figures of the panic mob and the war of all against all, I'll be looking in particular at the thematization of the political danger that could have been represented by the transformation of »therapeutic communities« into a revolt movement, and the shift from emergency management to a »socialism of disaster«. These two scenarios show with particular acuity how disaster planning thought has been torn between the practical need to mobilize and involve communities in a civil defense endeavor designed to manage potential disasters, while at the same time dreading the associated political dynamics of a potentially subversive participatory takeover in troubled times.

Die Vorlesung findet in englischer Sprache statt.

Über die Internationale Ringvorlesung:

Im Zentrum der Internationalen Ringvorlesung steht eine widersprüchliche Entwicklungsdynamik demokratisch-kapitalistischer Gesellschaften: Der historischen Bewegung einer institutionellen Garantie und Erweiterung von Teilhabemöglichkeiten korrespondiert die Gegenbewegung ihrer Verweigerung und Einschränkung. Derartige Prozesse der Öffnung und Schließung werden in insgesamt sechs Vorträgen in ihrer sozialstrukturellen Dynamik von In- und Exklusion, in ihrer räumlichen Dynamik von Mobilitätssteigerungen und -blockaden sowie in ihrer politischen Dynamik der progressiven wie regressiven Bearbeitung gesellschaftlicher Widersprüche in politischen Bewegungen und Gegenbewegungen untersucht.

Mittwoch

Haus am Dom

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Mit Stephan Lessenich (Professor für Gesellschaftstheorie und Sozialforschung, Goethe-Universität, Frankfurt) und Philipp Staab (Professor für Soziologie der Arbeit, Humboldt-Universität, Berlin)

Eintritt frei.

Universität Heidelberg, Neue Universität, Ehemaliger Senatssaal, 2. Etage

Tagungen, Konferenzen, Workshops

Tagungen, Konferenzen, Workshops

Die herausragende historische Relevanz der Frankfurter Schule wird nicht nur evident durch die ungebrochene Aktualität ihrer Theorien, sondern auch durch die originellen Denkansätze, die sie weltweit und zu unterschiedlichen Zeiten hervorgerufen hat. Hierbei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Kritischen Theorie, die in Deutschland bisher kaum Bekanntheit erlangt hat.

Mit der Tagung Die Frankfurter Schule und die Romania möchte das Romanische Seminar der Universität Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Käte Hamburger Center for Apocalyptic and Post-Apocalyptic Studies das 100. Jubiläum des Instituts für Sozialforschung feiern. Im Fokus stehen drei Reflexionslinien:

1) Die historische Bedeutung der Frankfurter Schule und ihr Beitrag zum kritischen Denken;

2) Die Beziehungen zwischen der Frankfurter Schule und Lateinamerika, Spanien, Italien und Frankreich in Bezug auf die Rezeption der Theorien und ihre originelle Weiterentwicklung durch Autoren dieser Länder;

3) Die Aktualität der Frankfurter Schule im Hinblick auf dringende Probleme der Zukunft und Gegenwart.

Referierende aus Brasilien, Argentinien, Mexiko, USA, Deutschland, Italien und Österreich werden zu diesen Themen Vorträge in englischer und deutscher Sprache halten.

Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, am 6.12.23 von 9:00 bis 18:00 Uhr persönlich oder online an der Tagung im ehemaligen Senatssaal (Neue Universität) teilzunehmen.

 

Link zur digitalen Teilnahme via Zoom: https://us02web.zoom.us/j/84402732710?pwd=ZFZFazYzQ0JveU5EWDBWUkVGYjRpQT09

 

Dienstag

Institut für Sozialforschung

Vortragsreihe »Kritische Soziologie«

Vortragsreihe »Kritische Soziologie«

Workshop mit Birgit Blättel-Mink, Sarah Mühlbacher, Tilman Reitz, AK kritische Gesellschaftstheorie (Goethe Universität Frankfurt a.M., FSU Jena)

Im Rahmen der Vortragsreihe des AK Kritische Soziologie »Hochschule als politischer Raum« (Wintersemester 2023/2024)

Gemeinsamer Arbeitskreis am Institut für Soziologie der Goethe-Universität und am Institut für Sozialforschung (IfS) Frankfurt am Main

Alle Vorträge finden c.t. statt.

Koordination: Laura Hanemann, Stephan Lessenich, Susanne Martin, Doris Schweitzer

Kontakt: lessenich@soz.uni-frankfurt.de

Montag

Evangelische Akademie Frankfurt am Main

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Das Institut für Sozialforschung wurde vor 100 Jahren an der Frankfurter Goethe-Universität gegründet. Von Anfang an verband es empirische Forschung und theoretische Analysen miteinander. Im Zentrum der kritischen Betrachtung standen gesellschaftliche, politische, kulturelle, auch religiöse Phänomene und deren Wechselwirkungen. Mehr denn je wird es künftig darauf ankommen, auf der Grundlage einer kritischen Theorie der Gesellschaft die Möglichkeit und Notwendigkeit einer globalen Solidarität in den Blick zu nehmen. Dazu nötigen weltweite Krisenerscheinungen wie die Finanzkrise, Pandemien oder der von Menschen verursachte Klimawandel. Kann Religion ein Faktor sein, der die Entstehung und das Wachstum einer globalen Solidarität fördert?

Anmeldung erbeten bis: 1. Dezember 2023
Eintritt frei

Referierende:
Prof. Dr. Stephan Lessenich, Direktor Institut für Sozialforschung
Prof. Dr. Sarah Speck, Stellvertretende Direktorin Institut für Sozialforschung

Moderation:
Christian Geyer, Feuilletonredakteur Frankfurter Allgemeine Zeitung

Leitung:
Dr. Eberhard Pausch, Evangelische Akademie Frankfurt

Kooperation:
Institut für Sozialforschung

Förderer:
Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt
Sonntag

Kammerspiele, Schauspiel Frankfurt

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Solidarität war in Corona-Zeiten in aller Munde. Doch mit dem politisch beschlossenen Ende der Pandemie war auch der Rückgriff auf diesen gesellschaftspolitischen Wert beendet – wieder einmal. Die Konjunkturen der Solidarität laufen scheinbar parallel zu den Krisenkonjunkturen der Gesellschaft. Aktuell erscheint eine neue Wirtschaftskrise am Horizont. Beschworen werden dann, angesichts des sich auftuenden Krisenabgrunds, für gewöhnlich gesellschaftlicher Zusammenhalt und politische Stabilität. Dabei bleibt jedoch der Blick auf die ausschließenden, letztlich unsolidarischen Effekte der angerufenen Solidarität verstellt. Wie so oft in der kritischen Gesellschaftstheorie gilt es daher auch in diesem Fall, den Begriff vom Kopf auf die Füße zu stellen, auf den Boden nämlich einer Gesellschaftskonzeption, die Ausgrenzungen vermeiden will.

Prof. Dr. Stephan Lessenich (Direktor des Instituts für Sozialforschung) im Gespräch mit Meredith Haaf (Autorin und Journalistin, Süddeutsche Zeitung)
 

Dezernat Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main und Forschungszentrum Normative Ordnungen der Goethe-Universität in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozialforschung, dem Jüdischen Museum Frankfurt und HR2 Kultur

Donnerstag

Institut für Sozialforschung

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Manuela Bojadžijev (Humboldt-Universität zu Berlin)

Aus der Vortragsreihe Rassismus und Rassismuskritik

Organisation: AK Feldforschung

In Kooperation mit der Frankfurt UAS

Dienstag

Goethe-Universität Frankfurt, Casino-Gebäude, R. 1.811

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Vortrag von Manuela Bojadžijev

Migrationsbewegungen stehen seit Jahrzehnten im Zentrum dessen, was das Graduiertenkolleg »Dialektik der Teilhabe« nennt: Institutionelle Garantien wurden und werden historisch immer wieder verweigert - und dort, wo sie gewährt wurden, immer wieder neuen Einschränkungen unterworfen. Spätestens seit dem Anwerbestopp 1973 wird Migration in der Bundesrepublik Deutschland zur Ausnahme erklärt, Einwanderung wird systematisch und mit immer wiederkehrenden Behauptungen problematisiert. Zwar ist Deutschland offiziell ein Einwanderungsland - aber mit permanenten Ausnahmeregelungen. Dazu trägt auch der anhaltende gesellschaftliche Streit um Migration bei. Von einer linearen Logik der zeitlich sukzessiven Inklusion von Migrant:innen kann heute nicht mehr ausgegangen werden. Inklusion und Exklusion sind keine absoluten Größen. Es geht nicht darum, Migrant:innen einfach zu integrieren oder auszuschließen. Vielmehr beobachten wir einen Prozess der Ausdifferenzierung, in dem sich heute wiederum neue Regierungsweisen von Migration abzeichnen, die Teilhabe neu ordnen, hierarchisieren und organisieren. Der Vortrag zeigt auf, wie Migration problematisiert, differenziert und regiert wird.

Der Vortrag ist Teil der Internationalen Ringvorlesung des Promotionskollegs »Dialektik der Teilhabe. Dynamiken sozialräumlicher Öffnung und Schließung«

 

Über die Internationale Ringvorlesung:

Im Zentrum der Internationalen Ringvorlesung steht eine widersprüchliche Entwicklungsdynamik demokratisch-kapitalistischer Gesellschaften: Der historischen Bewegung einer institutionellen Garantie und Erweiterung von Teilhabemöglichkeiten korrespondiert die Gegenbewegung ihrer Verweigerung und Einschränkung. Derartige Prozesse der Öffnung und Schließung werden in insgesamt sechs Vorträgen in ihrer sozialstrukturellen Dynamik von In- und Exklusion, in ihrer räumlichen Dynamik von Mobilitätssteigerungen und -blockaden sowie in ihrer politischen Dynamik der progressiven wie regressiven Bearbeitung gesellschaftlicher Widersprüche in politischen Bewegungen und Gegenbewegungen untersucht.

Dienstag

IG 1.314 (Campus Westend)

Vortragsreihe »Kritische Soziologie«

Vortragsreihe »Kritische Soziologie«

Vortrag von Samira Akbarian (Goethe-Universität Frankfurt a.M.).

Der zivile Ungehorsame ist in aller Munde und wirft alte und neue Fragen in Bezug auf seine Legitimation auf. In meiner Dissertationsschrift habe ich untersucht, wie sich die
emanzipatorischen Potenziale des Ungehorsams nutzen lassen, ohne den Rechtsstaat dauerhaft zu untergraben. Ich schlage vor, zivilen Ungehorsam als eine Form der Verfassungsinterpretation zu betrachten, bei der ein Rechtsbruch, der von einer Überzeugung getragen wird, neue Auslegungen der Verfassung und normative Ordnungen schafft. In meinem Vortrag werfe ich vor allem einen Blick auf die disruptive Funktion des Ungehorsams und zeige diese anhand aktueller Beispiele auf. Der Ungehorsam stört – und bringt dadurch auch die diskursiven Verhältnisse in Bewegung. Hieraus ergibt sich die Herausforderung, mit dem Rechtsstaat kompatible von inkompatiblen Störungen abzugrenzen.

Samira Akbarian ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie der Goethe-Universität Frankfurt a. M. Nach einem B. A. in
Politikwissenschaft und Soziologie in Bonn hat sie dort und in Köln ein Studium der Rechtswissenschaften absolviert und 2017 mit dem Zweiten Juristischen Staatsexamen abgeschlossen.

Der Vortrag findet im Rahmen der Vortragsreihe des AK Kritische Soziologie »Hochschule als politischer Raum« statt.

Der AK Kritische Soziologie ist ein gemeinsamer Arbeitskreis am Institut für Soziologie der Goethe-Universität und am Institut für Sozialforschung

Alle Vorträge finden c.t. statt.

Koordination: Laura Hanemann, Stephan Lessenich, Susanne Martin, Doris Schweitzer

Kontakt: lessenich@soz.uni-frankfurt.de

Mittwoch

Goethe-Universität Frankfurt, Casino-Gebäude, R. 1.802

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Vortrag von Tine Haubner

Der Vortrag ist Teil der Internationalen Ringvorlesung des Promotionskollegs »Dialektik der Teilhabe. Dynamiken sozialräumlicher Öffnung und Schließung«

Im Kontext zunehmender sozialräumlicher Ungleichheit in Deutschland wachsen nicht nur Metropolregionen. Auch ländliche Peripherien und ländliche Armutsräume sind das Ergebnis sozialräumlicher Zentralisierungs- und Peripherisierungsprozesse, die die soziale Teilhabe lokaler marginalisierter Bevölkerungsgruppen empfindlich einschränken. Wie Tine Haubner aus einem laufenden Forschungsprojekt zu ländlicher Armut berichten wird, lässt sich in der ländlichen Peripherie des reichsten Industrielands Europas die Herausbildung eines neuen Landproletariats beobachten, dessen soziale Reproduktion als zunehmend krisenhaft einzustufen ist. Ländliche Armutsbetroffene versuchen dabei, im Schatten von Arbeitsmarkt und sozialstaatlicher Sicherung, für ihre soziale Reproduktion zunehmend selbst, auf der Grundlage informeller Subsistenz und Selbsthilfestrukturen, Sorge zu tragen. Die so entstehenden informellen Ökonomien erweisen sich jedoch als ambivalente Bewältigungsstrategien von Armut und Ausgrenzung, weil sie soziale Teilhabe durchaus befördern aber auch einschränken.

 

Über die Internationale Ringvorlesung:

Im Zentrum der Internationalen Ringvorlesung steht eine widersprüchliche Entwicklungsdynamik demokratisch-kapitalistischer Gesellschaften: Der historischen Bewegung einer institutionellen Garantie und Erweiterung von Teilhabemöglichkeiten korrespondiert die Gegenbewegung ihrer Verweigerung und Einschränkung. Derartige Prozesse der Öffnung und Schließung werden in insgesamt sechs Vorträgen in ihrer sozialstrukturellen Dynamik von In- und Exklusion, in ihrer räumlichen Dynamik von Mobilitätssteigerungen und -blockaden sowie in ihrer politischen Dynamik der progressiven wie regressiven Bearbeitung gesellschaftlicher Widersprüche in politischen Bewegungen und Gegenbewegungen untersucht.

Samstag

Haus am Dom

Tagungen, Konferenzen, Workshops

Tagungen, Konferenzen, Workshops

Kooperationsveranstaltung mit der Katholischen Akademie Rabaunus Maurus

Hegels Eule fliegt erst in der Dämmerung und steht für die Idee: erst in der Reflexion wird die Wirklichkeit vernünftig und aufgeklärt.

Benjamins Engel der Geschichte steht als kritische Instanz einer die gewaltvolle Realität transzendierenden Hoffnung, als Gegenentwurf zum schlechten Bestehenden, das zu überwinden sei.

Anlässlich des hundertjährigen Bestehens des Institutes für Sozialforschung in Frankfurt fragen wir: Wirkt in der Kritischen Theorie der kapitalistischen Gesellschaft eine transzendente Spur, lebt in ihr eine nachhaltige Erlösungssehnsucht fort?

Wird in ihr der marxistische Materialismus utopisch, apokalyptisch und eschatologisch aufgebrochen – und auf ein neues, immanent
Transzendentes bezogen?

Wir fragen dies auch mit Blick auf die aktuelle Vielfachkrise, deren aktuelles spaltendes Wirken und die mittlerweile dominanten, populistisch-ideologischen Debatten: vom rechtspopulistischen Ressentiment bis zu den klimabewegten Weltuntergangsszenarien.

Welche Rolle kommt unter diesen Bedingungen einer Kritischen Theorie auf der Höhe ihrer Zeit zu? Wo fliegen Eulen und Engel heute? Oder haben sie sich endgültig zur Ruhe gesetzt?

Mit Anna Eusterschulte, Stephan Lessenich, Armin Nassehi, Alexandra Schauer und Gregor Taxacher

Weitere Informationen zur Anmeldung und zum Programm finden sich im Veranstaltungsflyer.

Mittwoch

Campus Westend, Casino-Gebäude, R 1.801

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Vortrag von Dr. Markus Wegewitz, in Kooperation mit dem Fritz Bauer Institut.

Wie kann Antifaschismus als Lebensentwurf und politische Position in der Geschichte des 20. Jahrhunderts verstanden werden? Anschaulich lässt sich die Erfahrungsgeschichte des Antifaschismus in Europa an der Biografie des Journalisten Nico Rost (1896–1967) zeigen. Im Mittelpunkt des Vortrags stehen die Mobilisierung gegen Faschismus und Nationalsozialismus, die Prägung des Antifaschismus durch den (trans-)nationalen Kommunismus sowie der Umgang mit den nationalsozialistischen Verbrechen und ihren Opfern in der Nachkriegszeit bis in die 1960er Jahre.

Dr. Markus Wegewitz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Seine Dissertation Antifaschistische Kultur. Nico Rost und der lange Kampf gegen den Nationalsozialismus 1919–1965 erschien 2023 im Wallstein Verlag, Göttingen.

Dienstag

Vortragsreihe »Kritische Soziologie«

Vortragsreihe »Kritische Soziologie«

Vortrag von Dirk Martin und Jens Wissel (UAS Frankfurt a.M.)

Im Rahmen der Vortragsreihe des AK Kritische Soziologie »Hochschule als politischer Raum« (Wintersemester 2023/2024)

Gemeinsamer Arbeitskreis am Institut für Soziologie der Goethe-Universität und am Institut für Sozialforschung (IfS) Frankfurt am Main

Mittwoch – Freitag

Buenos Aires

100 Jahre IfS, Tagungen, Konferenzen, Workshops

100 Jahre IfS, Tagungen, Konferenzen, Workshops

La Argentina y el centenario del Instituto de Investigación Social

La historia del Instituto de Investigación Social, inicial y actualmente adscrito a la Universidad Johann Wolfgang Goethe de la ciudad alemana de Frankfurt del Meno, se encuentra entrelazada de manera estrecha con la de la Argentina. Es sabido que los fondos puestos a disposición por Hermann y Félix Weil para la fundación de esta reconocida institución, la cual eventualmente permitiría el despliegue y desarrollo de la Teoría Crítica de la sociedad, como así también la génesis y consolidación de la peculiar Escuela de pensamiento a ella vinculada, fueron producto de la extraordinaria renta agraria generada en el territorio sudamericano. Con motivo de los cien años de la creación del Instituto que se celebran en 2023, este I Congreso Nacional de Teoría Crítica reúne a investigadores, docentes y estudiantes de grado y posgrado que trabajan en, con o a partir de la perspectiva referida a los fines de reflexionar y discutir en torno a las complejas relaciones que yacen entre la misma y el país austral. Más concretamente, el evento habrá de congregar distintos tipos de intervenciones que, como consecuencia de un resuelto posicionamiento situado e interseccional en los análisis y abordajes ofrecidos, puedan tematizar y auscultar de forma innovadora los (des)encuentros existentes entre la tradición de la Teoría Crítica y una región periférica o del llamado Sur Global como es la Argentina.

Programa completo.

Dienstag

Goethe-Universität Frankfurt, Casino-Gebäude, R. 1.801

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Vortrag von Oliver Nachtwey

Der Vortrag ist Teil der Internationalen Ringvorlesung des Promotionskollegs »Dialektik der Teilhabe. Dynamiken sozialräumlicher Öffnung und Schließung«

Westliche Gesellschaften beschreiben sich bis heute als Orte der Emanzipation und Modernisierung. Dieses Selbstbild wird zunehmend erschüttert durch das Erstarken von Akteuren, die auf eine Zurücknahme einmal erreichter Fortschritte drängen. Verfallsdiagnosen spätmoderner Gesellschaften übersehen, auf welche Weise Fortschritt und Rückschritt miteinander verzahnt sind. Mit dem Begriff der regressiven Modernisierung lassen sich die Rückschritte der Gegenwart als Nebenfolge von erlangten Fortschritten gesellschaftlicher Teilhabe verstehen.

Über die Internationale Ringvorlesung:

Im Zentrum der Internationalen Ringvorlesung steht eine widersprüchliche Entwicklungsdynamik demokratisch-kapitalistischer Gesellschaften: Der historischen Bewegung einer institutionellen Garantie und Erweiterung von Teilhabemöglichkeiten korrespondiert die Gegenbewegung ihrer Verweigerung und Einschränkung. Derartige Prozesse der Öffnung und Schließung werden in insgesamt sechs Vorträgen in ihrer sozialstrukturellen Dynamik von In- und Exklusion, in ihrer räumlichen Dynamik von Mobilitätssteigerungen und -blockaden sowie in ihrer politischen Dynamik der progressiven wie regressiven Bearbeitung gesellschaftlicher Widersprüche in politischen Bewegungen und Gegenbewegungen untersucht.

 

Donnerstag

Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, IG 254

Diskussionsabend mit Chantal Jaquet (Paris)

Mit ihrem Buch Zwischen den Klassen. Zur Nicht-Reproduktion sozialer Macht prägt Chantal Jaquet den französischen Diskurs um Lebenswege in Klassenkonstellationen seit einigen Jahren maßgeblich mit. Ausgehend von den blinden Flecken der Soziologie Pierre Bourdieus beschreibt sie Übergänge zwischen den Klassen weniger als Ausnahme sozialer Reproduktion denn als Neuanordnung von u.a. ökonomischen, sozialen, geschlechtlichen, familialen und affektiven Determinanten. Dazu verwebt sie philosophische, soziologische und literarische und autosoziobiografische Materialien und entwickelt im Dialog mit autosoziobiographischen Texten Annie Ernauxs oder Didier Eribons ein komplexes theoretisches Vokabular für vielfältige Herrschaftsrelationen. Mit dem Neologismus »transclasse«, in Abgrenzung etwa zur Klassenüberläuferin (transfuge de classe), will sie zum Ausdruck zu bringen, dass solche Figuren nie wirklich ankommen, sondern eher permanent in einem Zwischen leben, einem desidentifizierenden Werden.

Ausgehend von einem Impulsvortrag Jaquets soll es an diesem Abend in einem interdisziplinären sozialtheoretischen Gespräch zwischen Philosophie, Soziologie und Literaturwissenschaft um die Reproduktion und Nicht-Reproduktion von Klassenverhältnissen gehen, darum wie man wird, was man ist, und wie sich im Reich der Notwendigkeit Handlungsmacht entfalten lässt. Es diskutieren mit Chantal Jaquet (Paris 1 Panthéon-Sorbonne): Kerstin Andermann (Leipzig/Frankfurt a. O.), Sarah Carlotta Hechler (Berlin), Lars Meier (Frankfurt a. M.), Martin Saar (Frankfurt a. M.) und Mathurin Schweyer (Paris/Frankfurt a. M.).

Die Veranstaltung wird von der Professur für Sozialphilosophie in Kooperation mit dem Institut für Sozialforschung und dem Institut franco-allemand de sciences historiques et sociales (IFRA-SHS) / Institut français Frankfurt organisiert.

Donnerstag

Institut für Sozialforschung

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Leider muss der heutige Vortrag von Encarnación Gutiérrez Rodríguez krankheitsbedingt ausfallen. Ein neuer Vortragstermin wird später bekanntgegeben.

Vortragsreihe Rassismus und Rassismuskritik

Öffentlicher Vortrag von Encarnación Gutiérrez Rodríguez

Organisation: AK Feldforschung

Donnerstag

Jüdisches Museum Frankfurt

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Am 9. Oktober jährt sich der Anschlag auf die Synagoge und den Imbiss »Kiez-Döner« in Halle zum vierten Mal.in Halle zum vierten Mal. Das Gerichtsverfahren gegen den Attentäter wurde im Dezember 2020 abgeschlossen. Doch der rechtsextreme Terror wirkt noch immer nach. In Solidarität mit den Überlebenden thematisieren Kulturschaffende, Aktivistinnen und Aktivisten sowie Autorinnen und Autoren immer wieder das Verhältnis des Terroranschlags zu anderen rechten Gewalttaten und kritisieren den Gerichtsprozess. Welche Strategien verfolgen sie, um die Kontinuitäten rechtsextremer Gewalt zu bekämpfen? Und welche Rolle kann Kunst im Prozess der Aufarbeitung dieser Gewalt über das Gerichtsverfahren hinaus spielen?

Ein Gespräch mit Camilo Bornstein (Komponist), Esther Dischereit (Essayistin und Lyrikerin), Linus Kebba Pook (Journalist und Videograf) sowie Anna Shapiro (Künstlerin und Publizistin).

Moderation: Dr. Felix Trautmann (Institut für Sozialforschung, Frankfurt)

Zu Beginn des Gesprächs wird die Videoarbeit »Elegy« (2020, 6:25 Min) der Künstlerin Talya Feldman gezeigt und eine Aufzeichnung des Musikstücks »Mitkanes« (2023, 7 Min) des Komponisten Camilo Bornstein abgespielt.

Wir bitten um Anmeldung bis Mi, 11. Oktober, an: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de

Der Eintritt ist kostenfrei.