Das IfS veranstaltet in unregelmäßigen Abständen öffentliche Vorträge, über geplante Veranstaltungen informieren wir Sie hier

Donnerstag

Institut für Sozialforschung

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Öffentlicher Vortrag von Encarnación Gutiérrez Rodríguez

In his essay »Violence, Peace, and Peace Research,« Galtung (1969, 171) differentiates between personal violence—a singular act or »violence with a subject«—and structural violence—a repetitive broad occurrence or »violence without a subject.« Marked by vertical relations of power, based on unequal economic relations of value-exchange and asymmetrical interactions on the political, military, communication, and cultural levels, structural violence describes historically sedimented forms of power, control, and domination (Galtung and Fischer 2013). Galtung developed this approach empirically through his analysis of imperialism, war, and armed conflicts, while seeking the consolidation of peace. Critiquing the sedimented character of violence in Galtung’s approach, other scholars (see Ditls et al. 2012) have suggested that we look at the fluid, subtle, and ordinary character of violence. Feminist critiques (Confortini 2006) have addressed the interdependent character of personal and structural violence when it comes to gendered and sexualized violence. Veena Das (2000; 2006), for example, has developed an analysis of everyday violence as structural, symbolic, cultural, and interpersonal. Examining how ordinary intersectional violence effects everyday lives, this presentation draws attention to the somatic, emotional, and subjective impact of violence on gendered, racialized and migrantized bodies at the university as a workplace. It engages with structural silence and epistemic injustice, but also it explores moments of resistance.

Encarnación Gutiérrez Rodríguez ist Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Kultur und Migration am Institut für Soziologie der Goethe-Universität Frankfurt a. M.

Organisation: AK Feldforschung am Institut für Sozialforschung in Kooperation mit dem Institut für Migrationsforschung (IMIK) an der Frankfurt University of Applied Sciences

Team: Annette Hilscher, Minna K. Ruokonen-Engler und Irini Siouti

Mittwoch

Sigmund-Freud-Institut

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Der Vortrag fokussiert auf minderjährige unbegleitete Migrant:innen, die über die spanische Exklave Melilla nach Europa zu gelangen versuchen. Unter Rückgriff auf Befunde des am Institut für Sozialforschung durchgeführten Dissertationsprojekts sollen Einblicke in die soziale Welt im spanisch-marokkanischen Grenzraum geboten werden. Mithilfe von Interviewtranskripten, Fotos und ethnographischen Aufzeichnungen werden die lokalen Gegebenheiten veranschaulicht, die an Europas Außengrenzen entstanden sind und mit denen die jungen Migrant:innen einen Umgang finden müssen. Auch relevante rechtliche und politische Zusammenhänge werden dabei eine Rolle spielen.

Der Vortrag mit Alexander Kern (IfS) findet am 06.03.24 um 17 Uhr im großen Hörsaal des SFI statt und steht allen Interessierten offen.

Bitte melden Sie sich per E-Mail bei Frau Groß unter folgender Adresse an: gross@sigmund-freud-institut.de. Die Teilnehmer:innenzahl ist begrenzt.

Eine Kooperation des Sigmund-Freud-Instituts und des Instituts für Sozialforschung.

Freitag

Festsaal im Studierendenhaus

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Ein Gesprächsabend mit Martin Dannecker, Renate Franke und Lutz Garrels

Vor 50 Jahren wurde das Frankfurter Institut für Sexualwissenschaft gegründet, das während seines über 30-jährigen Bestehens die fachwissenschaftlichen und öffentlichen Debatten über Sexualität und Geschlecht in der BRD maßgeblich prägte. Zwischen der Humanmedizin und den Gesellschaftswissenschaften verortet, führte das Institut vor Augen, wie klinische, insbesondere psychoanalytische, Arbeit mit Menschen mit sexuellen Problemen und kritisch-sexualsoziologische Forschung sich gegenseitig befruchten können. Auf verschiedenen Feldern leisteten die Mitarbeiter*innen des Instituts, vornehmlich Volkmar Sigusch, Sophinette Becker, Martin Dannecker und Reimut Reiche, Pionierarbeiten, namentlich durch ihre Forschungen zur männlichen Homosexualität, zu psychosozialen Dimensionen von HIV und AIDS, zu Transgeschlechtlichkeit, zu weiblichen und männlichen Perversionen, zu sexuellen Funktionsstörungen, aber auch durch ihre Diagnosen über Wandel und Beständigkeit der sexuellen und Geschlechterverhältnisse sowie durch ihre Arbeiten zur Geschichte der Sexualwissenschaft. Trotz massiver öffentlicher Proteste und entschiedener Interventionen relevanter Fachgesellschaften wurde das Institut im Jahr 2006 abgewickelt.Der Gesprächsabend findet anlässlich des Jahrestags des Instituts und des Versterbens zweier seiner Protagonist*innen - Volkmar Sigusch (†2023) und Sophinette Becker (†2019) - im Frankfurter Studierendenhaus statt. Gemeinsam mit ehemaligen Mitarbeiter*innen und Assoziierten des Instituts, unter anderen Martin Dannecker, Renate Franke und Lutz Garrels, werden wir diskutieren über die Geschichte des Instituts und den dortigen Arbeitsalltag, über die Rolle Siguschs und Beckers sowie generell über die Möglichkeiten und Schwierigkeiten, kritische Sexualforschung und klinische Arbeit miteinander zu verbinden. Die Moderation für den Abend übernehmen Julia König und Aaron Lahl.

Die Abendveranstaltung findet im Rahmen des Workshops »Kritische Sexualforschung gestern und heute«, vom 15. bis 17. Februar, statt. Organisiert wird die Veranstaltung von Mitgliedern des IfS Arbeitskreises Gender, Kinship, Sexuality: Sabine Flick, Hans Goerdten, Julia König, Aaron Lahl, Miriam Pietras und Stella Schäfer.

Unterstützt wird die Veranstaltung von der International Psychoanalytic University Berlin, dem Institut für Sozialforschung in Frankfurt, den Freunden und Förderern der Goethe-Universität und der Karl-Marx-Buchhandlung.

Mittwoch

Café KoZ

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Mit Alex Demirović und Kommentaren von Christina Engelmann und Stephan Lessenich (Moderation: Jule Tabel, AK kritische Gesellschaftstheorie)

Nach über 20 Jahren ist die bahnbrechende Studie zu den zivilgesellschaftlichen Aktivitäten Max Horkheimers und Theodor W. Adornos nach ihrer Rückkehr aus dem Exil wieder erhältlich.

Die Studie zeigt, wie die kritischen Theoretiker nach dem Nationalsozialismus zur Erneuerung der marxistischen Theorie in Westdeutschland beigetragen haben. Vernunft und Theorie sollten wieder verbindlich gemacht werden. Die Grundlage dafür bildete die Lehre an der Universität und der Wiederaufbau des Instituts für Sozialforschung. Die Studierenden sollten auf anspruchsvollste Weise mit philosophischen Begriffen, mit den Bewegungsgesetzen der bürgerlichen Gesellschaft und mit empirischen Methoden vertraut gemacht werden. Als anti-autoritäre Intellektuelle sollten sie sich nicht auf mächtige Tendenzen der Geschichte berufen, sondern autonom denken sowie widerständig und demokratisch handeln. Untersucht wird, wie Horkheimer und Adorno die institutionellen Bedingungen für diese neue Form kritischer Intellektualität schufen, wie sie ihre Lehre und Forschung durchführten, um eine emanzipatorische Wahrheitspolitik zu ermöglichen, der es um die Veränderung des Ganzen geht.

In Kooperation mit dem AStA, der Karl Marx Buchhandlung und dem AK kritische Gesellschaftstheorie.

Dienstag

Goethe-Universität Frankfurt, Casino-Gebäude, R. 1.811

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Vortrag von Alex Demirović

Der Vortrag ist Teil der Internationalen Ringvorlesung des Promotionskollegs »Dialektik der Teilhabe. Dynamiken sozialräumlicher Öffnung und Schließung«

Demokratie ist mit der Erwartung verbunden, dass die Bürger:innen sich an den politischen Prozessen beteiligen. Denn die Staatsgewalt soll vom Volk ausgehen. Es bedarf also der Aktivität dieses Volkes. Doch wer gehört zum Volk? Viele sind ausgeschlossen und können sich nicht beteiligen. Wenn unterstellt wird, dass alle nur deswegen, weil sie Bürger:innen sind, sich auch schon beteiligen können oder wollen, so ist das ein Fehlschluss: es fehlt Bildung, Information, Zeit, Zugang zu den Institutionen, es fehlt die Erwartung, auf das Geschehen, Einfluss nehmen zu können. Neben solchen Exklusionen gibt es weitere, die sich in und durch Beteiligung selbst vollziehen. Solche Fallstricke der Beteiligung sind Gegenstand des Vortrags.

 

Über die Internationale Ringvorlesung:

Im Zentrum der Internationalen Ringvorlesung steht eine widersprüchliche Entwicklungsdynamik demokratisch-kapitalistischer Gesellschaften: Der historischen Bewegung einer institutionellen Garantie und Erweiterung von Teilhabemöglichkeiten korrespondiert die Gegenbewegung ihrer Verweigerung und Einschränkung. Derartige Prozesse der Öffnung und Schließung werden in insgesamt sechs Vorträgen in ihrer sozialstrukturellen Dynamik von In- und Exklusion, in ihrer räumlichen Dynamik von Mobilitätssteigerungen und -blockaden sowie in ihrer politischen Dynamik der progressiven wie regressiven Bearbeitung gesellschaftlicher Widersprüche in politischen Bewegungen und Gegenbewegungen untersucht.

Dienstag

Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, IG-Farben-Haus, Nebengebäude 2.701

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Leider muss die für den 12. Dezember geplante Vorlesung »Catastrophic Communities. On the Political Dilemmas of Disaster Governability« von
Grégoire Chamayou, der im Rahmen der Ringvorlesung stattfinden sollte, krankheitsbedingt ausfallen.

Vorlesung von Grégoire Chamayou

Die Vorlesung ist Teil der Internationalen Ringvorlesung des Promotionskollegs »Dialektik der Teilhabe. Dynamiken sozialräumlicher Öffnung und Schließung«

The prospect of a possible nuclear war gave rise in the USA in the 1950s to a multifaceted field of reflection on »disaster planning«, including contributions from researchers in social psychology, behavioral sciences and economics. In addition to the loss of life and material destruction, one of the major concerns was the collective reaction to such an event, with the fear of a dangerous loss of control.

In this lecture, I will outline some of the ways in which this problem was posed, and the programmatic avenues that were sketched out in response. In addition to the figures of the panic mob and the war of all against all, I'll be looking in particular at the thematization of the political danger that could have been represented by the transformation of »therapeutic communities« into a revolt movement, and the shift from emergency management to a »socialism of disaster«. These two scenarios show with particular acuity how disaster planning thought has been torn between the practical need to mobilize and involve communities in a civil defense endeavor designed to manage potential disasters, while at the same time dreading the associated political dynamics of a potentially subversive participatory takeover in troubled times.

Die Vorlesung findet in englischer Sprache statt.

Über die Internationale Ringvorlesung:

Im Zentrum der Internationalen Ringvorlesung steht eine widersprüchliche Entwicklungsdynamik demokratisch-kapitalistischer Gesellschaften: Der historischen Bewegung einer institutionellen Garantie und Erweiterung von Teilhabemöglichkeiten korrespondiert die Gegenbewegung ihrer Verweigerung und Einschränkung. Derartige Prozesse der Öffnung und Schließung werden in insgesamt sechs Vorträgen in ihrer sozialstrukturellen Dynamik von In- und Exklusion, in ihrer räumlichen Dynamik von Mobilitätssteigerungen und -blockaden sowie in ihrer politischen Dynamik der progressiven wie regressiven Bearbeitung gesellschaftlicher Widersprüche in politischen Bewegungen und Gegenbewegungen untersucht.

Mittwoch

Haus am Dom

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Mit Stephan Lessenich (Professor für Gesellschaftstheorie und Sozialforschung, Goethe-Universität, Frankfurt) und Philipp Staab (Professor für Soziologie der Arbeit, Humboldt-Universität, Berlin)

Eintritt frei.

Montag

Evangelische Akademie Frankfurt am Main

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Das Institut für Sozialforschung wurde vor 100 Jahren an der Frankfurter Goethe-Universität gegründet. Von Anfang an verband es empirische Forschung und theoretische Analysen miteinander. Im Zentrum der kritischen Betrachtung standen gesellschaftliche, politische, kulturelle, auch religiöse Phänomene und deren Wechselwirkungen. Mehr denn je wird es künftig darauf ankommen, auf der Grundlage einer kritischen Theorie der Gesellschaft die Möglichkeit und Notwendigkeit einer globalen Solidarität in den Blick zu nehmen. Dazu nötigen weltweite Krisenerscheinungen wie die Finanzkrise, Pandemien oder der von Menschen verursachte Klimawandel. Kann Religion ein Faktor sein, der die Entstehung und das Wachstum einer globalen Solidarität fördert?

Anmeldung erbeten bis: 1. Dezember 2023
Eintritt frei

Referierende:
Prof. Dr. Stephan Lessenich, Direktor Institut für Sozialforschung
Prof. Dr. Sarah Speck, Stellvertretende Direktorin Institut für Sozialforschung

Moderation:
Christian Geyer, Feuilletonredakteur Frankfurter Allgemeine Zeitung

Leitung:
Dr. Eberhard Pausch, Evangelische Akademie Frankfurt

Kooperation:
Institut für Sozialforschung

Förderer:
Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt
Sonntag

Kammerspiele, Schauspiel Frankfurt

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Solidarität war in Corona-Zeiten in aller Munde. Doch mit dem politisch beschlossenen Ende der Pandemie war auch der Rückgriff auf diesen gesellschaftspolitischen Wert beendet – wieder einmal. Die Konjunkturen der Solidarität laufen scheinbar parallel zu den Krisenkonjunkturen der Gesellschaft. Aktuell erscheint eine neue Wirtschaftskrise am Horizont. Beschworen werden dann, angesichts des sich auftuenden Krisenabgrunds, für gewöhnlich gesellschaftlicher Zusammenhalt und politische Stabilität. Dabei bleibt jedoch der Blick auf die ausschließenden, letztlich unsolidarischen Effekte der angerufenen Solidarität verstellt. Wie so oft in der kritischen Gesellschaftstheorie gilt es daher auch in diesem Fall, den Begriff vom Kopf auf die Füße zu stellen, auf den Boden nämlich einer Gesellschaftskonzeption, die Ausgrenzungen vermeiden will.

Prof. Dr. Stephan Lessenich (Direktor des Instituts für Sozialforschung) im Gespräch mit Meredith Haaf (Autorin und Journalistin, Süddeutsche Zeitung)
 

Dezernat Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main und Forschungszentrum Normative Ordnungen der Goethe-Universität in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozialforschung, dem Jüdischen Museum Frankfurt und HR2 Kultur

Donnerstag

Institut für Sozialforschung

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Manuela Bojadžijev (Humboldt-Universität zu Berlin)

Aus der Vortragsreihe Rassismus und Rassismuskritik

Organisation: AK Feldforschung

In Kooperation mit der Frankfurt UAS

Dienstag

Goethe-Universität Frankfurt, Casino-Gebäude, R. 1.811

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Vortrag von Manuela Bojadžijev

Migrationsbewegungen stehen seit Jahrzehnten im Zentrum dessen, was das Graduiertenkolleg »Dialektik der Teilhabe« nennt: Institutionelle Garantien wurden und werden historisch immer wieder verweigert - und dort, wo sie gewährt wurden, immer wieder neuen Einschränkungen unterworfen. Spätestens seit dem Anwerbestopp 1973 wird Migration in der Bundesrepublik Deutschland zur Ausnahme erklärt, Einwanderung wird systematisch und mit immer wiederkehrenden Behauptungen problematisiert. Zwar ist Deutschland offiziell ein Einwanderungsland - aber mit permanenten Ausnahmeregelungen. Dazu trägt auch der anhaltende gesellschaftliche Streit um Migration bei. Von einer linearen Logik der zeitlich sukzessiven Inklusion von Migrant:innen kann heute nicht mehr ausgegangen werden. Inklusion und Exklusion sind keine absoluten Größen. Es geht nicht darum, Migrant:innen einfach zu integrieren oder auszuschließen. Vielmehr beobachten wir einen Prozess der Ausdifferenzierung, in dem sich heute wiederum neue Regierungsweisen von Migration abzeichnen, die Teilhabe neu ordnen, hierarchisieren und organisieren. Der Vortrag zeigt auf, wie Migration problematisiert, differenziert und regiert wird.

Der Vortrag ist Teil der Internationalen Ringvorlesung des Promotionskollegs »Dialektik der Teilhabe. Dynamiken sozialräumlicher Öffnung und Schließung«

 

Über die Internationale Ringvorlesung:

Im Zentrum der Internationalen Ringvorlesung steht eine widersprüchliche Entwicklungsdynamik demokratisch-kapitalistischer Gesellschaften: Der historischen Bewegung einer institutionellen Garantie und Erweiterung von Teilhabemöglichkeiten korrespondiert die Gegenbewegung ihrer Verweigerung und Einschränkung. Derartige Prozesse der Öffnung und Schließung werden in insgesamt sechs Vorträgen in ihrer sozialstrukturellen Dynamik von In- und Exklusion, in ihrer räumlichen Dynamik von Mobilitätssteigerungen und -blockaden sowie in ihrer politischen Dynamik der progressiven wie regressiven Bearbeitung gesellschaftlicher Widersprüche in politischen Bewegungen und Gegenbewegungen untersucht.

Mittwoch

Goethe-Universität Frankfurt, Casino-Gebäude, R. 1.802

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Vortrag von Tine Haubner

Der Vortrag ist Teil der Internationalen Ringvorlesung des Promotionskollegs »Dialektik der Teilhabe. Dynamiken sozialräumlicher Öffnung und Schließung«

Im Kontext zunehmender sozialräumlicher Ungleichheit in Deutschland wachsen nicht nur Metropolregionen. Auch ländliche Peripherien und ländliche Armutsräume sind das Ergebnis sozialräumlicher Zentralisierungs- und Peripherisierungsprozesse, die die soziale Teilhabe lokaler marginalisierter Bevölkerungsgruppen empfindlich einschränken. Wie Tine Haubner aus einem laufenden Forschungsprojekt zu ländlicher Armut berichten wird, lässt sich in der ländlichen Peripherie des reichsten Industrielands Europas die Herausbildung eines neuen Landproletariats beobachten, dessen soziale Reproduktion als zunehmend krisenhaft einzustufen ist. Ländliche Armutsbetroffene versuchen dabei, im Schatten von Arbeitsmarkt und sozialstaatlicher Sicherung, für ihre soziale Reproduktion zunehmend selbst, auf der Grundlage informeller Subsistenz und Selbsthilfestrukturen, Sorge zu tragen. Die so entstehenden informellen Ökonomien erweisen sich jedoch als ambivalente Bewältigungsstrategien von Armut und Ausgrenzung, weil sie soziale Teilhabe durchaus befördern aber auch einschränken.

 

Über die Internationale Ringvorlesung:

Im Zentrum der Internationalen Ringvorlesung steht eine widersprüchliche Entwicklungsdynamik demokratisch-kapitalistischer Gesellschaften: Der historischen Bewegung einer institutionellen Garantie und Erweiterung von Teilhabemöglichkeiten korrespondiert die Gegenbewegung ihrer Verweigerung und Einschränkung. Derartige Prozesse der Öffnung und Schließung werden in insgesamt sechs Vorträgen in ihrer sozialstrukturellen Dynamik von In- und Exklusion, in ihrer räumlichen Dynamik von Mobilitätssteigerungen und -blockaden sowie in ihrer politischen Dynamik der progressiven wie regressiven Bearbeitung gesellschaftlicher Widersprüche in politischen Bewegungen und Gegenbewegungen untersucht.

Mittwoch

Campus Westend, Casino-Gebäude, R 1.801

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Vortrag von Dr. Markus Wegewitz, in Kooperation mit dem Fritz Bauer Institut.

Wie kann Antifaschismus als Lebensentwurf und politische Position in der Geschichte des 20. Jahrhunderts verstanden werden? Anschaulich lässt sich die Erfahrungsgeschichte des Antifaschismus in Europa an der Biografie des Journalisten Nico Rost (1896–1967) zeigen. Im Mittelpunkt des Vortrags stehen die Mobilisierung gegen Faschismus und Nationalsozialismus, die Prägung des Antifaschismus durch den (trans-)nationalen Kommunismus sowie der Umgang mit den nationalsozialistischen Verbrechen und ihren Opfern in der Nachkriegszeit bis in die 1960er Jahre.

Dr. Markus Wegewitz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Seine Dissertation Antifaschistische Kultur. Nico Rost und der lange Kampf gegen den Nationalsozialismus 1919–1965 erschien 2023 im Wallstein Verlag, Göttingen.

Dienstag

Goethe-Universität Frankfurt, Casino-Gebäude, R. 1.801

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Vortrag von Oliver Nachtwey

Der Vortrag ist Teil der Internationalen Ringvorlesung des Promotionskollegs »Dialektik der Teilhabe. Dynamiken sozialräumlicher Öffnung und Schließung«

Westliche Gesellschaften beschreiben sich bis heute als Orte der Emanzipation und Modernisierung. Dieses Selbstbild wird zunehmend erschüttert durch das Erstarken von Akteuren, die auf eine Zurücknahme einmal erreichter Fortschritte drängen. Verfallsdiagnosen spätmoderner Gesellschaften übersehen, auf welche Weise Fortschritt und Rückschritt miteinander verzahnt sind. Mit dem Begriff der regressiven Modernisierung lassen sich die Rückschritte der Gegenwart als Nebenfolge von erlangten Fortschritten gesellschaftlicher Teilhabe verstehen.

Über die Internationale Ringvorlesung:

Im Zentrum der Internationalen Ringvorlesung steht eine widersprüchliche Entwicklungsdynamik demokratisch-kapitalistischer Gesellschaften: Der historischen Bewegung einer institutionellen Garantie und Erweiterung von Teilhabemöglichkeiten korrespondiert die Gegenbewegung ihrer Verweigerung und Einschränkung. Derartige Prozesse der Öffnung und Schließung werden in insgesamt sechs Vorträgen in ihrer sozialstrukturellen Dynamik von In- und Exklusion, in ihrer räumlichen Dynamik von Mobilitätssteigerungen und -blockaden sowie in ihrer politischen Dynamik der progressiven wie regressiven Bearbeitung gesellschaftlicher Widersprüche in politischen Bewegungen und Gegenbewegungen untersucht.

 

Donnerstag

Institut für Sozialforschung

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Leider muss der heutige Vortrag von Encarnación Gutiérrez Rodríguez krankheitsbedingt ausfallen. Ein neuer Vortragstermin wird später bekanntgegeben.

Vortragsreihe Rassismus und Rassismuskritik

Öffentlicher Vortrag von Encarnación Gutiérrez Rodríguez

Organisation: AK Feldforschung

Donnerstag

Jüdisches Museum Frankfurt

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Am 9. Oktober jährt sich der Anschlag auf die Synagoge und den Imbiss »Kiez-Döner« in Halle zum vierten Mal.in Halle zum vierten Mal. Das Gerichtsverfahren gegen den Attentäter wurde im Dezember 2020 abgeschlossen. Doch der rechtsextreme Terror wirkt noch immer nach. In Solidarität mit den Überlebenden thematisieren Kulturschaffende, Aktivistinnen und Aktivisten sowie Autorinnen und Autoren immer wieder das Verhältnis des Terroranschlags zu anderen rechten Gewalttaten und kritisieren den Gerichtsprozess. Welche Strategien verfolgen sie, um die Kontinuitäten rechtsextremer Gewalt zu bekämpfen? Und welche Rolle kann Kunst im Prozess der Aufarbeitung dieser Gewalt über das Gerichtsverfahren hinaus spielen?

Ein Gespräch mit Camilo Bornstein (Komponist), Esther Dischereit (Essayistin und Lyrikerin), Linus Kebba Pook (Journalist und Videograf) sowie Anna Shapiro (Künstlerin und Publizistin).

Moderation: Dr. Felix Trautmann (Institut für Sozialforschung, Frankfurt)

Zu Beginn des Gesprächs wird die Videoarbeit »Elegy« (2020, 6:25 Min) der Künstlerin Talya Feldman gezeigt und eine Aufzeichnung des Musikstücks »Mitkanes« (2023, 7 Min) des Komponisten Camilo Bornstein abgespielt.

Wir bitten um Anmeldung bis Mi, 11. Oktober, an: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de

Der Eintritt ist kostenfrei.

Freitag

Instituto Cervantes Frankfurt am Main

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

ESP-DEU


¿Autoritarismo en lugar de feminismo y justicia climática?
Chile pudiese haber tenido una de las constituciones más emancipadoras del mundo: feminista y plurinacional,
ecológica y social. No obstante más del 60 % de la población rechazó el proyecto mediante un plebiscito en 2022. Hoy, sólo unos pocos años después del estallido, el neoliberalismo autoritario, que tuvo inicio con el golpe militar hace 50 años, parece fortalecido. ¿Cómo es que sucede esto? ¿Cuáles son las perspectivas de los movimientos sociales que abogan por el feminismo y la justicia climática? ¿Y qué significa esto para el futuro, no sólo de Chile?

Autoritarismus statt Feminismus und Klimagerechtigkeit?
Chile hätte eine der emanzipatorischsten Verfassungen der Welt bekommen können: feministisch und plurinational, ökologisch und sozial. Doch über 60 % der Bevölkerung lehnten den Entwurf 2022 ab. Nur wenige Jahre nach der großen Protestbewegung scheint der autoritäre Neoliberalismus, der mit dem Militärputsch vor 50 Jahren seinen Anfang nahm, heute wieder gestärkt. Wie kommt es dazu? Welche Perspektiven haben soziale Bewegungen, die für Feminismus und
Klimagerechtigkeit eintreten? Und was heißt das für die Zukunft – nicht nur in Chile?

Con / Mit
Catalina Huerta (MODATIMA), Ana Cárdenas Tomažič (IfS)

Moderation: Katja Maurer (medico international)

Freitag

Institut für Sozialforschung

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

For many contemporary, white anti-racists in the US, racism is ultimately a moral problem. Fighting racism, then, requires individual and collective moral projects. Ethnographic research that compares anti-racist activities across social movement and workplace settings in Los Angeles reveals some shared characteristics of anti-racism as a moral project: White anti-racists abide distinctive language ideologies, cultivate new self-projects and new notions of emotional equity. This kind of anti-racist action can have institutional, political consequences, yet ongoing research is suggesting that it emerges in response to a deeply felt sense of a moral rather than primarily institutional crisis. Larger trends in US political culture in conjunction with a diffusion of professionalized vocabularies have made this moral approach to anti-racism the most recognizable one to many white Americans.

Donnerstag

Instituto Cervantes Frankfurt am Main

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

750.000 Menschen zählen sich in Spanien zu den Roma. Nach wie vor erfahren sie Diskriminierung und sind im Schnitt ärmer und weniger gebildet als Nicht-Roma, doch seit geraumer Zeit zeigen sie eine wachsende Präsenz in der Zivilgesellschaft und die aktuelle Regierung will, dass
die Kultur der Roma künftig an den Schulen behandelt wird. Besonders ausgeprägt ist das Selbstbewusstsein bei den Frauen, die im „pueblo gitano“ 80% der Akademiker:innen stellen. Wie die offiziellen Vertreter der spanischen Roma, so will auch die Organisation Gitanas Feministas por la Diversidad Frauen den Zugang zu Bildung und Beruf erleichtern und ihre Gleichstellung inner- wie ausserhalb ihrer Community befördern. Ihre Vorsitzende Maria José Jimenez spricht über den Kampf der spanischen Roma-Frauen.

En España, unas 750.000 personas se identifican como pertenecientes al pueblo gitano. Siguen sufriendo discriminación y tienen en promedio menos recursos económicos y educativos que los «payos». En cuanto a las mujeres, constituyen el 80% de los universitarios del pueblo gitano. La organización Gitanas Feministas por la Diversidad quiere facilitar el acceso de las mujeres a la educación y el trabajo y promover su igualdad dentro y fuera de su comunidad. Su presidenta María José Jiménez habla de la lucha de las mujeres gitanas para ejercer sus derechos.

Veranstalter: Instituto Cervantes Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem Frauenreferat der Stadt Frankfurt, der Goethe-Universität Frankfurt und dem Institut für Sozialforschung. Gefördert vom Frauenreferat der Stadt Frankfurt.

Alle Veranstaltungen finden bei freiem Eintritt und mit Dolmetschung ins Deutsche statt.

Freitag – Samstag

Goethe-Universität Frankfurt a. M.

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Gemeinsame Konferenz des Instituts für Sozialforschung (IfS) und des Sigmund-Freud-Instituts (SFI), gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung:

Die Konferenz »Das Ringen um Zugehörigkeit« schließt an die Frankfurter Tradition interdisziplinärer Forschung an. Sie bildet eine Kooperation zweier von der Hans-Böckler-Stiftung geförderter Graduiertenkollegs. Einerseits werden zum Abschluss des Promotionskollegs des Sigmund-Freud-Instituts »Psychosoziale Folgen von Migration und Flucht – generationale Dynamiken und adoleszente Verläufe« zentrale Themen und ausgewählte Befunde präsentiert. Anderseits stellt das Kolleg des Instituts für Sozialforschung »Dialektik der Teilhabe. Dynamiken sozialräumlicher Öffnung und Schließung« zum Auftakt seine Forschungsziele vor. Mit ihren disziplinenübergreifenden Zugängen bieten beide Kollegs eine produktive Grundlage für die Analyse der Herausforderungen und Hindernisse sozialer Teilhabe in der Migrationsgesellschaft.

Mit Beiträgen von u.a. Francesca Melandri und Aladin El-Mafaalani.

Alle weiteren Informationen zum Programm können dem Flyer der Konferenz entnommen werden. Um Anmeldung wird unter folgendem Link gebeten.

Sonntag

Chagallsaal, Schauspiel Frankfurt

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Die Künstlerin Samara Hersch im Gespräch mit der Soziologin Sarah Mühlbacher

Aus der Reihe »Where do we go from here?«

Kooperationsveranstaltung der Hochschule für Gestaltung Offenbach, dem Institut für Sozialforschung Frankfurt und dem Schauspiel Frankfurt.

 

Samara Herschs aktuelles Werk ist eingebettet in einen partizipativen, generationenübergreifenden Diskurs, der Intimität durch Distanz und nicht-hierarchische Formen des Wissensaustauschs erforscht. Wie können durch Gespräche zwischen den Generationen kritische Perspektiven zu Unsicherheit, Hoffnung und Veränderung entstehen?

Nach einer Einführung in ihre jüngsten Arbeiten wird Hersch ihre Erkenntnisse anhand eines Gesprächs zwischen einer jungen und einer alten Person praktisch verdeutlichen. Anschließend sprechen Samara Hersch und Sarah Mühlbacher über den Austausch und die Demokratisierung von transgenerationalem Wissen und intergenerationaler Fürsorge.

Samara Hersch ist Regisseurin und lehrende Künstlerin. Sie untersucht in ihrer Praxis die Schnittstelle von zeitgenössischer Performance und gesellschaftlichem Engagement. Ihre Arbeiten wurden international gezeigt und mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Jurypreis und dem Publikumspreis des Zürcher Theater Spektakels.

Sarah Mühlbacher ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und am Institut für Sozialforschung (IfS). Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Childhood Studies, der kritischen Theorie sowie (queer-)feministischer, post- und dekolonialer Theorien.

 

Alle weiteren Informationen zum Kartenverkauf und den weiteren Veranstaltungen der Reihe finden sich im beigefügten Flyer, sowie auf der Homepage des Schauspiels Frankfurt.

Donnerstag

Institut für Sozialforschung

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Vortrag und Diskussion mit Ronald Blaschke, Claus Leggewie und Mascha Schädlich

Durch seine unorthodoxe Kritik am Kapitalismus und Neoliberalismus war der Sozialphilosoph und Publizist André Gorz ein anerkannter Vordenker für die europäischen sozialen Bewegungen. Seine wachstumskritischen Ansätze orientierten sich strikt an der Emanzipation als eine Befreiung der Einzelnen und der gesamten Gesellschaft. Dabei scheute er auch den Konflikt mit Teilen der traditionellen Linken nicht: In seinen Werken Abschied vom Proletariat (1980), Wege ins Paradies (1983), Kritik der ökonomischen Vernunft (1988) und Arbeit zwischen Misere und Utopie (1999) verabschiedet sich Gorz von der Lohnarbeit als strukturgebendes Element der Vergesellschaftung. Zentral für sein Denken ist die Überwindung der Lohnarbeitsgesellschaft sowie die radikale Begrenzung der kapitalistischen Akkumulation und der Konsum- und Freizeitindustrie zugunsten einer kooperativen und autonomen Lebensführung sowie einer politischen Ökologie. An seinem 100. Geburtstag widmet sich die Veranstaltung dem Werk von André Gorz und seiner Aktualität für die Gegenwart.

Vortrag

Claus Leggewie (Justus-Liebig-Universität Gießen): »André Gorz – Vermächtnis und Aktualität. Politische Notwendigkeiten für eine neue, moderne Linke«

Interventionen

Ronald Blaschke (Netzwerk Grundeinkommen): »Vergesellschaftung und Gesellschaftlichkeit jenseits von Lohnarbeit«

Mascha Schädlich (Konzeptwerk Neue Ökonomie): »Zukunft für alle. Eine Vision für 2048: gerecht. ökologisch. machbar.«

Die Veranstaltung wird eröffnet und moderiert von Stephan Lessenich (Institut für Sozialforschung).

 

Um Anmeldung unter anmeldung@ifs.uni-frankfurt.de wird gebeten. Alle weiteren Informationen folgen.

Samstag

Institut für Sozialforschung

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Eine Veranstaltung des Instituts für Sozialforschung in Kooperation mit .akut – Verein für Ästhetik und angewandte Kulturtheorie.
Mit freundlicher Unterstützung der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur und des Theodor W. Adorno Archivs.
Alle Pätze der Veranstaltung sind bereits reserviert. Eine Anmeldung ist leider nicht mehr möglich.

Für das Programm siehe hier.

Dienstag

Bildungsstätte Anne Frank

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Podiumsgespräch über libertären Autoritarismus und Identitätspolitik
mit Oliver Nachtwey und Meron Mendel

Moderation:
Almut Poppinga (Institut für Sozialforschung)

Eintritt frei
Einlass: 18:30 Uhr


Eine Kooperationsveranstaltung der Bildungsstätte Anne Frank und des Instituts für Sozialforschung.

Sie beklagen vermeintliche Sprechverbote und sehen ihre Freiheit bedroht durch ein angebliches Übermaß an Regeln und Vorschriften, die ihnen ein übermächtiger Staat, der „Mainstream“ oder die sogenannten Woken auferlegen. Gegen die empfundenen Eingriffe in ihre Freiheits- und Eigentumsrechte wehren sie sich mit zunehmend autoritären Mitteln: Libertäre Autoritäre, wie Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die beispielsweise im Querdenkermilieu Beheimateten in ihrem Bestseller „Gekränkte Freiheit. Aspekte des libertären Autoritarismus“ (Suhrkamp 2022) nennen. Die im Dezember öffentlich gewordenen Umsturzpläne einer verschwörerischen Reichsbürger*innentruppe zeigen auf, wie gefährlich dieser neue Typ des Protests im Extremfall ist.

Was macht es mit unserem politischen Diskurs, wenn Rücksichtnahme und gesellschaftliche Solidarität als Angriffe auf individuelle Freiheit geframet werden? Trägt umgekehrt auch der Einsatz für identitätspolitische Belange autoritäre Züge? Ein Gespräch über das Spannungsverhältnis zwischen libertärem Autoritarismus und Identitätspolitik.

Oliver Nachtwey ist Professor für Sozialstrukturanalyse an der Universität Basel. Mit Carolin Amlinger hat er 2022 das Buch „Gekränkte Freiheit. Aspekte des libertären Autoritarismus“ bei Suhrkamp veröffentlicht.

Meron Mendel ist Direktor der Bildungsstätte Anne Frank und Professor für transnationale Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences. Zuletzt veröffentlichte er gemeinsam mit Saba-Nur Cheema und Sina Arnold in der Edition Bildungsstätte Anne Frank im Verbrecher Verlag den Band „Frenemies. Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*innen“.Gefördert vom Kompetenznetzwerk Antisemitismus, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben!

Dienstag

autorenbuchhandlung marx & co.

Öffentliche Vorträge

Öffentliche Vorträge

Die Welt befindet sich im permanenten Ausnahmezustand. Nach der Finanzkrise, der Migrationskrise, der Klimakrise hat die Coronakrise den Alltag jedes und jeder Einzelnen erfasst. Und dann gibt es auch noch Krieg in Europa. Es wird immer deutlicher, dass die bewährte Normalität, nach der wir uns sehnen, nicht mehr zurückkehren wird. Was aber passiert, wenn die alte Normalität nicht mehr trägt und auch nicht mehr zu ertragen ist? Und welche Dynamiken setzen ein, wenn gesellschaftliche Mehrheiten sich an Gewissheiten klammern, die immer drängender in Frage gestellt werden?

Stephan Lessenich im Gespräch mit Jens Bisky über seine jüngste Neuerscheinung

»Nicht mehr normal« (Hanser Berlin 2022).

Stephan Lessenich, Prof. Dr., ist seit 2021 Direktor des Instituts für Sozialforschung und Professor für Gesellschaftstheorie und Sozialforschung an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Jens Bisky, Dr., ist Journalist und geschäftsführender Redakteur der Zeitschrift Mittelweg 36 sowie des Online-Portals Soziopolis am Hamburger Institut für Sozialforschung. Zuletzt erschien von ihm die Monographie »Berlin. Biographie einer großen Stadt.« Berlin: Rowohlt 2019.