Jueves – Viernes

Institut für Sozialforschung

Die Möglichkeit, durch Bildung sozial aufzusteigen, stellt eines der zentralen Versprechen der modernen, kapitalistischen Gesellschaften dar. Was verbirgt sich hinter diesem Gedanken? Welche Voraussetzungen und Bedingungen müssen gegeben sein? Und was sagt dieses Versprechen über die gesellschaftlichen Verhältnisse sowie die (nicht-)gegebenen Möglichkeitsräume des sozialen Aufstiegs in der (Post-)Migrationsgesellschaft aus? Welche Bedeutung hat dieses Versprechen für Menschen mit oder ohne Migrationsgeschichte? Welche Erfahrungen, Erzählungen und biographische Auseinandersetzungen lassen sich im Kontext eines gesellschaftlichen Aufstiegsversprechens rekonstruieren? Dieser Workshop, der sich im Rahmen des DFG-Forschungsprojekts »Durch Bildung zu sozialem Aufstieg: zur intergenerationalen Bearbeitung von Aufstiegserfahrungen im Migrationsfamilien« stattfindet, widmet sich der Bearbeitung dieser Fragen.

Am ersten Tag stehen die gesellschaftlichen Widersprüche und intergenerationalen Ambivalenzerfahrungen im Kontext des sozialen Aufstiegs im Fokus der Diskussion. Es wird dabei ausgelotet, mit welchen Herausforderungen und Chancen ein sozialer Aufstieg in der (Post-)Migrationsgesellschaft einhergeht. Insbesondere wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung den familialen und intergenerationalen Beziehungen in Bildungsaufstiegsprozessen zukommt.

Am zweiten Tag wird diskutiert, inwiefern biographische Transitionen und habituelle Transformationen mit Affekten und Emotionen verbunden sind und welchen Beitrag das Konzept der emotionalen Reflexivität zur Untersuchung sozialer Ungleichheit und intergenerationaler Mobilität leisten kann.

Da die Teilnehmendenzahl begrenzt ist, wird um eine verbindliche Anmeldung bis zum 14. März gebeten: sozauf@ifs-frankfurt.de – Die Anmeldung wird erst gültig nach dem Erhalt einer Bestätigung.

Organisation: Arman Manafpour-Ossaloo und Dr. Minna K. Ruokonen-Engler

 

Programm

Donnerstag, 20. März 2025

10.00–10.30 Begrüßung und Einführung: Über Transitionen im sozialen Raum – eine Problematisierung
Dr. Minna K. Ruokonen-Engler

10.30–13.00 Panel 1: Sozialer Aufstieg als ein widersprüchliches Versprechen in der (Post-)Migrationsgesellschaft?
Moderation: Dr. Minna K. Ruokonen-Engler & Prof. Dr. Ursula Apitzsch

Gesellschaftliche Reproduktion sozialer Ungleichheit durch individuelle Emanzipation. Diskursverstrickungen um sozialen Aufstieg
Dr. PD Stephan Voswinkel

Sozialer Aufstieg in der Migration – unternehmerisches Handeln und politische Karrieren
Dr. Maria Kontos

Sozialer Aufstieg durch Bildung?
Prof. Dr. Christina Möller und Dr. Frerk Blome

»Ich habe mich gefragt, was der soziale Aufstieg eigentlich bedeutet…« Sozialer Aufstieg durch Bildung als ein eingelöstes Versprechen in der Migration?
Dr. Minna K. Ruokonen-Engler

13.00–14.00 Mittagessen

14.00–18.00 Panel 2: Migration, sozialer Aufstieg durch Bildung und intergenerationale Beziehungen – zwischen Entfremdung und Verbundenheit?
Moderation: Dr. Maria Kontos

Tradierung und intergenerationale Transmission
Prof. Dr. Lena Inowlocki

Dialektik der Familienorientierung in der Migration
Prof. Dr. Ursula Apitzsch

Intergenerationale Perspektive auf Bildungsaufstieg und Adoleszenz
Dr. Janina Zölch

15.30–16.00 Uhr Kaffeepause

Bildungsprozesse, Intergenerationalität und Geschlecht
Dr. Franziska Heinz

Transitionen: Zwischen Kontinuitäten und Transformationen
Dr. Minna K. Ruokonen-Engler

18.00 Closing Remarks

 

Freitag, 21. März 2025

10.00–10.15 Introduction & Reflection of the First Day of the Workshop: Transitions: Migration, Educational Advancement and Intergenerational Mobility
Dr. Minna K. Ruokonen-Engler

10.15–12.30 Session 3: Reflexive Transitions and Emotional Reflexivity (Part 1)
Chair: Prof. Dr. Irini Siouti

Are We More Emotionally Reflexive Now and Why?
Prof. Mary Holmes

Doing Qualitative Research on Migration, Social Mobility and Intergenerational Relations – What Have Affects and Emotions to Do with It?
Dr. Minna K. Ruokonen-Engler

12.30–13.30 Lunch

13.30–16.00 Session 3: Reflexive Transitions and Emotional Reflexivity (Part 2)
Chair: Prof. Dr. Lena Inowlocki

Emotional Entanglements with the Research Field
Dr. Kathy Davis

The Emotional Fabric of Educational Transitions by Working-Class Students
M.A. Flora Petrik

Affective Dimension of Social Inequality
Dr. Maria Keil

Emotionally Entangled Intergenerational Mobilities
Dr. Minna K. Ruokonen-Engler

16.00 Closing Remarks & Farewell

 

Speakers and Affiliations

Prof. Dr. Ursula Apitzsch, Goethe Universität & Cornelia Goethe Centrum

Dr. Frerk Blome, Fachhochschule Dortmund/University of Applied Sciences and Arts

Dr. Kathy Davis, VU University Amsterdam

Dr. Franziska Heinz, Promotionskolleg »Psychosoziale Folgen von Migration und Flucht – generationale Dynamiken und adoleszente Verläufe« der Hans-Böckler-Stiftung, Sigmund-Freud-Institut Frankfurt & Universität Hamburg

Prof. Mary Holmes, University of Edinburgh

Prof. Dr. Lena Inowlocki, Goethe Universität & Frankfurt University of Applied Sciences

Dr. Maria Keil, DFG-Graduiertenkolleg „Doing Transitions“, Eberhard Karls Universität Tübingen

Dr. Maria Kontos, Institut für Sozialforschung

Prof. Dr. Christina Möller, Fachhochschule Dortmund/University of Applied Sciences and Arts

M.A. Flora Petrik, DFG-Graduiertenkolleg „Doing Transitions“, Eberhard Karls Universität Tübingen

Dr. Minna K. Ruokonen-Engler, Institut für Sozialforschung & Frankfurt University of Applied Sciences

Prof. Dr. Irini Siouti, Frankfurt University of Applied Sciences

Dr. PD Stephan Voswinkel, Institut für Sozialforschung

Dr. Janina Zölch, Leuphana Universität Lüneburg

Lunes – Miércoles

Goethe-Universität, Campus Bockenheim

Jornadas, conferencias, talleres

Jornadas, conferencias, talleres

»Jin, Jiyan, Azadî«, »Für die Freiheit, für das Leben…«, »Hoch die internationale Solidarität!«, »Lesbians and Gays support the Miners«. Diesen und ähnlichen Parolen liegen Ideen von Emanzipation und Solidarität zugrunde, die seit Jahrhunderten progressiven Bewegungen auf der ganzen Welt als normative Bezugspunkte dienen. Doch was sind diese normativen Grundlagen und wie lassen sie sich begründen? Emanzipation wird in diesem Kontext als die Überwindung von Herrschaft und Unterdrückung durch eine tiefgreifende Veränderung der gesellschaftlichen Strukturen gefasst. Solidarität wiederum lässt sich als ein Modus des gemeinsamen Handelns und der angestrebten Beziehungen zwischen gesellschaftlichen Gruppen und Personen verstehen, der die politische Praxis anleitet.

Herzlich eingeladen sind Promovierende der Begabtenförderungswerke sowie alle interessierten Nachwuchswissenschaftler*innen aus dem In- und Ausland, die sich im Rahmen von empirischen Fallstudien oder theoretischen Überlegungen mit dem Konferenzthema beschäftigen. Wir freuen uns auf diskussionseröffnende Beiträge aus jeglichen Wissenschaftsdisziplinen. Für die Präsentationen stehen 20 Minuten sowie zehn Minuten zur Diskussion zur Verfügung. Vorschläge für Beiträge sind in Form von Abstracts (Umfang: max. 500 Wörter) mit Kurzlebenslauf bis zum 07. Januar 2025 einzureichen.

Kontakt: WT2025@boeckler.de

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»Struggles for solidarity and emancipation«, from April 28 to April 30, Frankfurt am Main

›Jin, Jiyan, Azadî‹, ›For freedom, for life...‹, ›Solidarity forever!‹, ›Lesbians and Gays Support the Miners‹. These and similar slogans are based on the concepts of emancipation and solidarity that have served for centuries as normative reference points for progressive movements around the world. But what are these normative principles and how can they be explained? In this context, emancipation is understood as the overcoming of domination and oppression through a fundamental change of social structures. Solidarity, in turn, can be understood as a mode of joint action and desired relationships between social groups and individuals which guides political practice.

We cordially invite doctoral candidates of Germany’s scholarship foundations as well as all interested young researchers from Germany and abroad who, in the context of their empirical studies or theoretical works, are engaged with the conference topic. We look forward to discussion-opening contributions from all academic disciplines. Each presentation will be given 20 minutes plus 10 minutes for discussion. Proposals for contributions are to be submitted in the form of abstracts (length: max. 500 words) with a short CV no later than 7 January 2025.

For questions and submissions: WT2025@boeckler.de
 
Viernes

Institut für Sozialforschung

Jornadas, conferencias, talleres

Jornadas, conferencias, talleres

Sozialpsychologische und geschlechterspezifische Perspektiven in Anschluss an Erich Fromm

Der kritische Blick auf Patriarchat und Familie durchzieht das Werk Erich Fromms bereits seit seinen frühen Arbeiten am Frankfurter Institut für Sozialforschung. Als konstitutives Moment der bürgerlichen Gesellschaft und der ihr entspringenden Charakterstrukturen wurde die patriarchale Geschlechterordnung von Fromm nicht immer systematisch, aber dennoch sehr beständig, in ihrer Bedeutung für sein historisch-materialistisches Weiterdenken der Freud’schen Psychoanalyse hervorgehoben. So lässt sich die von Fromm beschriebene Entstehung des Sozialcharakters durch die habitualisierte Internalisierung gesellschaftlicher Anforderungen als unreflektierte Reproduktion vorherrschender – auch patriarchaler – Gesellschaftsstrukturen verstehen. Nicht nur in seinen frühen Überlegungen zum autoritären Charakter wurde die patriarchale Gestalt von Familie und Subjektkonstitution explizit zum Untersuchungsgegenstand, auch spätere Schriften enthalten Analysen und Konzepte, die den Zusammenhang zwischen vergeschlechtlichter Sozialisation und psychischen Affekt- und Motivationssystemen erhellen.

Angesichts der gegenwärtigen Zuspitzung globaler autoritärer und antifeministischer Dynamiken geht der Workshop der Frage nach, was Fromms historische Überlegungen zur Erklärung aktueller autoritärer Tendenzen beitragen können und sucht den Dialog zwischen den Theorien Erich Fromms und anderen kritischen, feministischen Theorien. Inwiefern bietet sein Werk Ansatzpunkte zum Verständnis der antifeministischen Renaissance der traditionellen, patriarchalen Kleinfamilie, wie sie sich in den autoritären Bewegungen der Gegenwart zeigt? Welche Weiterentwicklungen von Fromms Sozialcharaktertheorie wären vor dem Hintergrund gegenwärtiger empirischer Phänomene und geschlechtertheoretischer Entwicklungen aussichtsreich? Wo liegen mögliche Grenzen einer aktualisierenden und geschlechtertheoretisch informierten Bezugnahme auf Fromms Werk?

Mit Beiträgen von: Niclas O' Donnokoé, Rainer Funk, Jürgen Hardeck, Johanna Niendorf, Barbara Umrath, Newal Yalcin.

Es wird um Anmeldung bis zum 28. März 2025 unter anmeldung@ifs-frankfurt.de gebeten.

In Zusammenarbeit des Instituts für Sozialforschung mit der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft.

Weitere Informationen zum Programm folgen.

Jueves – Viernes

Sigmund-Freud-Institut

Jornadas, conferencias, talleres

Jornadas, conferencias, talleres

Mit dieser Tagung wollen wir den psychischen und sozialen Mechanismen nachgehen, mit denen die Realität einer klimabedingten Umwälzung der Lebensbedingungen noch auf Distanz zu halten versucht wird. Sie fragt zum einen danach, auf welche Weisen solche illusionären Perspektiven und Praktiken fortgeschrieben werden - zum andern geht es darum, Perspektiven zu entwickeln, wie Solidarität und Verantwortung für generational, räumlich, sozial Andere neu gefasst und verknüpft werden können.
Neben soziologischen, sozialpsychologisch-psychoanalytischen und philosophischen Beiträgen wird zudem in Zusammenarbeit mit der Oper Frankfurt am Beispiel der Inszenierungen von Melusine und Der Rosenkavalier ausgelotet, wie Krisen künstlerisch aufgegriffen werden und welche erweiterten Erfahrungsmöglichkeiten sich dadurch erschließen.

Mit Beiträgen von:

Dennis Eversberg (Frankfurt/M.), Vera King (Frankfurt/M.), Christine Kirchhoff (Berlin), Henrike Kohpeiß (Berlin), Stephan Lessenich (Frankfurt/M.), Mauro Magatti (Mailand), Mark Schweda (Oldenburg), Timo Storck (Berlin) und Heinz Weiß (Frankfurt/M.).

Podiumsdiskussion mit:

Aileen Schneider, Maximilian Enderle und Konrad Kuhn (Oper Frankfurt).

In Zusammenarbeit des Instituts für Sozialforschung und des Sigmund-Freud-Instituts in Kooperation mit der Oper Frankfurt sowie der Goethe-Universität Frankfurt.

Miércoles

Campus Bockenheim

Ponencias Adorno

Ponencias Adorno

Adorno-Vorlesungen 2025

Seit 2002 veranstaltet das Institut für Sozialforschung in Zusammenarbeit mit dem Suhrkamp Verlag jährlich Vorlesungen, die an drei Abenden an Theodor W. Adorno erinnern. Im Rahmen der diesjährigen Adorno-Vorlesungen verbindet Katharina Pistor institutionenökonomische und gesellschaftspolitische Ansätze zu einer kritischen Analyse der gegenwärtigen Geldordnung. Sie untersucht Geld als relationales Gut, das nur durch Partizipation vieler Akteure entstehen und wirken kann, und beleuchtet die hierarchische Struktur des Geldwesens aus dieser neuen Perspektive. Kryptowährungen können diese Ordnung aufbrechen, doch haben sich die meisten dezentral geschaffenen Währungen in die bestehende Hierarchie eingefügt. Dass eine andere Ordnung möglich ist und alternative Modelle sowohl institutionell als auch technologisch realisierbar sind, ist die Kernthese ihrer Vorlesungen.

Katharina Pistor lehrt als Edwin B. Parker-Professorin für Vergleichende Rechtswissenschaft an der Columbia Law School und ist Ko‑Direktorin des Center for Political Economy an der Columbia University in New York. Die Schwerpunkte ihrer Forschung liegen im vergleichenden Finanzmarkt- und Unternehmensrecht. Nach der eingehenden Beschäftigung mit der Transformation ehemals sozialistischer Länder widmet sie sich seit der Finanzkrise 2008 den rechtlichen Grundlagen kapitalistischer Wirtschaftsordnungen. Für ihre Forschung wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2012 mit dem Max‑Planck-Forschungspreis. Ihr 2019 erschienenes Buch The Code of Capital: How the Law Creates Wealth and Inequality (deutsch: Der Code des Kapitals. Wie das Recht Reichtum und Ungleichheit schafft, Suhrkamp 2020) wurde in acht Sprachen übersetzt. Ihre Monografie Law of Capitalism and How to Transform It erscheint im Herbst 2025.

Die Adorno-Vorlesungen finden vom 22. bis 24. Oktober 2025 statt.

Weitere Informationen zu den einzelnen Vorlesungen folgen in Kürze.

Jueves

Campus Bockenheim

Ponencias Adorno

Ponencias Adorno

Adorno-Vorlesungen 2025

Seit 2002 veranstaltet das Institut für Sozialforschung in Zusammenarbeit mit dem Suhrkamp Verlag jährlich Vorlesungen, die an drei Abenden an Theodor W. Adorno erinnern. Im Rahmen der diesjährigen Adorno-Vorlesungen verbindet Katharina Pistor institutionenökonomische und gesellschaftspolitische Ansätze zu einer kritischen Analyse der gegenwärtigen Geldordnung. Sie untersucht Geld als relationales Gut, das nur durch Partizipation vieler Akteure entstehen und wirken kann, und beleuchtet die hierarchische Struktur des Geldwesens aus dieser neuen Perspektive. Kryptowährungen können diese Ordnung aufbrechen, doch haben sich die meisten dezentral geschaffenen Währungen in die bestehende Hierarchie eingefügt. Dass eine andere Ordnung möglich ist und alternative Modelle sowohl institutionell als auch technologisch realisierbar sind, ist die Kernthese ihrer Vorlesungen.

Katharina Pistor lehrt als Edwin B. Parker-Professorin für Vergleichende Rechtswissenschaft an der Columbia Law School und ist Ko‑Direktorin des Center for Political Economy an der Columbia University in New York. Die Schwerpunkte ihrer Forschung liegen im vergleichenden Finanzmarkt- und Unternehmensrecht. Nach der eingehenden Beschäftigung mit der Transformation ehemals sozialistischer Länder widmet sie sich seit der Finanzkrise 2008 den rechtlichen Grundlagen kapitalistischer Wirtschaftsordnungen. Für ihre Forschung wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2012 mit dem Max‑Planck-Forschungspreis. Ihr 2019 erschienenes Buch The Code of Capital: How the Law Creates Wealth and Inequality (deutsch: Der Code des Kapitals. Wie das Recht Reichtum und Ungleichheit schafft, Suhrkamp 2020) wurde in acht Sprachen übersetzt. Ihre Monografie Law of Capitalism and How to Transform It erscheint im Herbst 2025.

Die Adorno-Vorlesungen finden vom 22. bis 24. Oktober 2025 statt.

Weitere Informationen zu den einzelnen Vorlesungen folgen in Kürze.

Viernes

Campus Bockenheim

Ponencias Adorno

Ponencias Adorno

Adorno-Vorlesungen 2025

Seit 2002 veranstaltet das Institut für Sozialforschung in Zusammenarbeit mit dem Suhrkamp Verlag jährlich Vorlesungen, die an drei Abenden an Theodor W. Adorno erinnern. Im Rahmen der diesjährigen Adorno-Vorlesungen verbindet Katharina Pistor institutionenökonomische und gesellschaftspolitische Ansätze zu einer kritischen Analyse der gegenwärtigen Geldordnung. Sie untersucht Geld als relationales Gut, das nur durch Partizipation vieler Akteure entstehen und wirken kann, und beleuchtet die hierarchische Struktur des Geldwesens aus dieser neuen Perspektive. Kryptowährungen können diese Ordnung aufbrechen, doch haben sich die meisten dezentral geschaffenen Währungen in die bestehende Hierarchie eingefügt. Dass eine andere Ordnung möglich ist und alternative Modelle sowohl institutionell als auch technologisch realisierbar sind, ist die Kernthese ihrer Vorlesungen.

Katharina Pistor lehrt als Edwin B. Parker-Professorin für Vergleichende Rechtswissenschaft an der Columbia Law School und ist Ko‑Direktorin des Center for Political Economy an der Columbia University in New York. Die Schwerpunkte ihrer Forschung liegen im vergleichenden Finanzmarkt- und Unternehmensrecht. Nach der eingehenden Beschäftigung mit der Transformation ehemals sozialistischer Länder widmet sie sich seit der Finanzkrise 2008 den rechtlichen Grundlagen kapitalistischer Wirtschaftsordnungen. Für ihre Forschung wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2012 mit dem Max‑Planck-Forschungspreis. Ihr 2019 erschienenes Buch The Code of Capital: How the Law Creates Wealth and Inequality (deutsch: Der Code des Kapitals. Wie das Recht Reichtum und Ungleichheit schafft, Suhrkamp 2020) wurde in acht Sprachen übersetzt. Ihre Monografie Law of Capitalism and How to Transform It erscheint im Herbst 2025.

Die Adorno-Vorlesungen finden vom 22. bis 24. Oktober 2025 statt.

Weitere Informationen zu den einzelnen Vorlesungen folgen in Kürze.