[auf Spanisch mit Simultanübersetzung ins Deutsche]
Partimos de la confirmación de una vieja sospecha: el vínculo entre capitalismo neoliberal y democracia está herido de muerte. ¿Cuáles son sus síntomas mórbidos? ¿Qué órdenes de justificación de sus desigualdades e injusticias aún lo sostiene? ¿Cuáles son las razones que aducen los sujetos para seguir, pese a todo, aferrándose a su ruina? Estas son algunas de las preguntas que nos orientan en el intento de descifrar aquellas ideologías y estructuras psicosociales sobre las que se edifica el autoritarismo social que encuentra hoy su representación en líderes antidemocráticos.
»Zur kritischen Theorie des gegenwärtigen Autoritarismus in Argentinien« – Micaela Cuesta im Gespräch mit Alexander Kern
Ein alter Verdacht hat sich bestätigt: Die schon immer fragile Beziehung zwischen neoliberalem Kapitalismus und Demokratie scheint heute tödlich verwundet. Was sind die Symptome ihres Todeskampfs? Welche Rechtfertigungen für Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten halten sie dennoch am Leben? Und welche Gründe führen die Subjekte dafür an, sich fest an ihren eigenen Untergang zu klammern? Dies sind einige der Fragen, die uns bei dem Versuch leiten, die Ideologien und psychologischen Strukturen zu dechiffrieren, auf denen der Autoritarismus aufbaut, wie er von den antidemokratischen Führern der Gegenwart repräsentiert wird.
Eine Veranstaltungsreihe von Institut für Sozialforschung und dem Künstler*innenhaus Mousonturm
Gegenwärtig wird sichtbar, was sich schon lange abzeichnete: Politische Kräfte, die neoliberale Politiken mit autoritären Anrufungen verknüpfen, rücken zunehmend zusammen und bilden Allianzen. Die Veranstaltungsreihe »Aspekte des neuen Autoritarismus« nimmt diese Konvergenz in den Blick, die nicht nur soziale Ungleichheiten vertieft, sondern auch demokratische Strukturen zunehmend untergräbt und für viele Menschen eine unmittelbare Bedrohung bedeutet.
Während der Neoliberalismus eine Gesellschaft des Wettbewerbs und der Entsicherung schafft, proklamiert der Autoritarismus einfache Feindbilder und rigide Ordnungen. Gemeinsam erzeugen sie ein gesellschaftliches Klima, das demokratische Prinzipien wie Menschenwürde und Grundrechte zunehmend unter Druck setzt. Die autoritär-neoliberale Allianz ist freilich kein Zufall, sie ist Ausdruck struktureller Dynamiken des Gegenwartskapitalismus. Analytisch wie historisch lässt sich zeigen, dass autoritäre Ordnungsvorstellungen bereits im Kern neoliberaler Ideologie verankert sind.
Die vom Institut für Sozialforschung und Künstler*innenhaus Mousonturm organisierte Veranstaltungsreihe beleuchtet die aktuelle Konjunktur dieser Allianz in Deutschland und der Welt, legt Mechanismen autoritär-neoliberaler Politik und deren gesellschaftlichen Konsequenzen offen und fragt danach, welche Gegenbewegungen zum neuen Autoritarismus sichtbar und denkbar sind.
9. Oktober 2025: Volker Weiß (Villigster Forschungsforum Hamburg) im Gespräch mit Paul Erxleben (IfS): Gangs of Today – Was die Racket-Theorie über die Gegenwart sagen kann
26. November 2025: Micaela Cuesta (Universidad Nacional de San Martín Buenos Aires) im Gespräch mit Alexander Kern (IfS): Para una Teoría Crítica del Autoritarismo Contemporáneo en Argentinia [auf Spanisch mit Simultanübersetzung ins Deutsche]
17. Dezember 2025: Morten Paul (Ruhr-Universität-Bochum) im Gespräch mit Ricarda Biemüller (IfS): Was war Faschismustheorie? Geschichte und Gegenwart eines Versprechens
28. Januar 2026: Carolin Amlinger (Universität Basel) im Gespräch mit Georg Marx (IfS): Zerstörungslust - Destruktivität als affektive Quelle des Autoritarismus
11. Februar 2026: Fiona Kalkstein (Else-Frenkel-Brunswik-Institut, Leipzig) im Gespräch mit Anna Rosa Ostern (IfS): Über Sündenböcke und Phantasmen. Faschisierung als Heilsversprechen
Die Veranstaltungen beginnen jeweils im 19 Uhr im Künstler*innenhaus Mousonturm. Der Eintritt ist frei.