Arbeiten mit dem Sexuellen. Ein Gespräch anlässlich des 50. Jahrestags des Instituts für Sexualwissenschaft

Ein Gesprächsabend mit Martin Dannecker, Renate Franke und Lutz Garrels

Vor 50 Jahren wurde das Frankfurter Institut für Sexualwissenschaft gegründet, das während seines über 30-jährigen Bestehens die fachwissenschaftlichen und öffentlichen Debatten über Sexualität und Geschlecht in der BRD maßgeblich prägte. Zwischen der Humanmedizin und den Gesellschaftswissenschaften verortet, führte das Institut vor Augen, wie klinische, insbesondere psychoanalytische, Arbeit mit Menschen mit sexuellen Problemen und kritisch-sexualsoziologische Forschung sich gegenseitig befruchten können. Auf verschiedenen Feldern leisteten die Mitarbeiter*innen des Instituts, vornehmlich Volkmar Sigusch, Sophinette Becker, Martin Dannecker und Reimut Reiche, Pionierarbeiten, namentlich durch ihre Forschungen zur männlichen Homosexualität, zu psychosozialen Dimensionen von HIV und AIDS, zu Transgeschlechtlichkeit, zu weiblichen und männlichen Perversionen, zu sexuellen Funktionsstörungen, aber auch durch ihre Diagnosen über Wandel und Beständigkeit der sexuellen und Geschlechterverhältnisse sowie durch ihre Arbeiten zur Geschichte der Sexualwissenschaft. Trotz massiver öffentlicher Proteste und entschiedener Interventionen relevanter Fachgesellschaften wurde das Institut im Jahr 2006 abgewickelt.Der Gesprächsabend findet anlässlich des Jahrestags des Instituts und des Versterbens zweier seiner Protagonist*innen - Volkmar Sigusch (†2023) und Sophinette Becker (†2019) - im Frankfurter Studierendenhaus statt. Gemeinsam mit ehemaligen Mitarbeiter*innen und Assoziierten des Instituts, unter anderen Martin Dannecker, Renate Franke und Lutz Garrels, werden wir diskutieren über die Geschichte des Instituts und den dortigen Arbeitsalltag, über die Rolle Siguschs und Beckers sowie generell über die Möglichkeiten und Schwierigkeiten, kritische Sexualforschung und klinische Arbeit miteinander zu verbinden. Die Moderation für den Abend übernehmen Julia König und Aaron Lahl.

Die Abendveranstaltung findet im Rahmen des Workshops »Kritische Sexualforschung gestern und heute«, vom 15. bis 17. Februar, statt. Organisiert wird die Veranstaltung von Mitgliedern des IfS Arbeitskreises Gender, Kinship, Sexuality: Sabine Flick, Hans Goerdten, Julia König, Aaron Lahl, Miriam Pietras und Stella Schäfer.

Unterstützt wird die Veranstaltung von der International Psychoanalytic University Berlin, dem Institut für Sozialforschung in Frankfurt, den Freunden und Förderern der Goethe-Universität und der Karl-Marx-Buchhandlung.

Ort: Festsaal im Studierendenhaus

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