Incubationism: Im Schwebezustand der Gegenwart

Die Autorin und Regisseurin Satoko Ichihara im Gespräch mit der Programmdirektorin von »Theater der Welt«, Chiaki Soma.

Aus der Reihe »Where do we go from here?«

Kooperationsveranstaltung der Hochschule für Gestaltung Offenbach, dem Institut für Sozialforschung Frankfurt und dem Schauspiel Frankfurt.

»Incubationism« lautet die Wortschöpfung, die Chiaki Soma als Titel über »Theater der Welt« 2023 gesetzt hat. Gemeint ist damit die Beschreibung einer Grenzsituation in der Gegenwart, in der das Zukünftige zugleich befürchtet und ersehnt wird. Der antike Begriff der »Inkubation« bezeichnet einen Schlaf, in dem der (erkrankte) Mensch in Kontakt tritt mit dem Mythischen – auf Heilung oder neues Leben hoffend, zugleich aber die Fortdauer der Symptome fürchtend. Satoko Ichihara schreibt und inszeniert Werke, in denen (alb)traumartig Mythos und Gegenwart kollidieren – surreale Welten, in denen aus dem Abseitigen der Impuls zur Erneuerung entsteht.

Wohin führt uns der Weg aus der »Inkubation« aktueller und zukünftiger Krisen? Brauchen wir nur neue Ideen – oder müssen wir lernen, neu zu denken? Und was bedeutet das für ein internationales Festival wie »Theater der Welt«?

Satoko Ichihara ist Dramatikerin, Regisseurin, Romanautorin und künstlerische Leiterin des Kinosaki International Arts Center sowie
der Theatergruppe Q. Ihre Stücke wurden mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt erhielt sie 2020 den Kishida Kunio Drama Award für »The Bacchae – Holstein Milk Cows«.

Chiaki Soma ist Gründerin und stellv. Direktorin des Kollektivs Arts Commons Tokyo. Sie war u. a. als Programmdirektorin von »Festival/Tokyo« (2009–2013), Kuratorin für darstellende Künste der Aichi Triennale (2019/2022) und Executive Producer des Toyooka Theater Festivals 2021 tätig. 2015 wurde sie mit dem französischen Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres und 2021 mit dem Kunstförderpreis des japanischen Kulturministers ausgezeichnet. Sie ist außerdem Professorin an der Graduate School of Fine Arts der Tokyo University of the Arts.

Das Gespräch findet auf Japanisch statt und wird simultan übersetzt.

Alle weiteren Informationen zum Kartenverkauf und den weiteren Veranstaltungen der Reihe finden sich im beigefügten Flyer, sowie auf der Homepage des Schauspiels Frankfurt.

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