»Studierendenschaft in ihren Vorstellungen von einer demokratischen Hochschule ernst nehmen«

Stellungnahme des Institutsrats des IfS zur neuerlichen Räumung der besetzten Dondorfschen Druckerei

Mit Unverständnis und Sorge beobachten wir die zunehmende Entfremdung des Präsidiums der Goethe-Universität Frankfurt von studentischen und zivilgesellschaftlichen Belangen. Der Ruf nach Polizei und Sicherheitskräften, der zum Normalmodus der Reaktion auf studentische Forderungen nach Eröffnung von universitären Gestaltungsräumen und demokratischer Mitbestimmung zu werden droht, zeugt weniger von souveränem Handeln als von dem Unvermögen, in eine angemessene Beziehung mit den Studierenden als dem eigentlichen Demos der Universität zu treten. Durch die zeitgleiche Infragestellung des neuen Studierendenhauses auf dem Campus Westend wird der Eindruck verstärkt, dass studentische und zivilgesellschaftliche Selbstorganisation an der Goethe-Universität keine Lobby haben. Das Institut für Sozialforschung unterstützt den »Offenen Brief der Frankfurter Zivilgesellschaft zur Räumung der Dondorf-Druckerei«. Wir erwarten vom Präsidium der Goethe-Universität, die Studierendenschaft in ihren Vorstellungen von einer demokratischen Hochschule ernst zu nehmen und die jüngsten Strafanträge zurückzuziehen. Vom Land Hessen und der Stadt Frankfurt erwarten wir, die Zukunft der Dondorf-Druckerei im demokratischen Dialog zu klären und die seit Jahren stockenden Planungen zu einem für die Stadtgesellschaft offenen Kultur-Campus in Bockenheim endlich konsequent voranzutreiben.

Die Stellungnahme des Institutsrats des IfS vom 14. Juli zum Vorgehen der Goethe-Universität im Zusammenhang mit der ersten Besetzung der Dondorf-Druckerei findet sich hier.

Kontakt:

Mirko Broll, Referent für Öffentlichkeitsarbeit am Institut für Sozialforschung.

broll@em.uni-frankfurt.de

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