Epistemologien des Spekulativen

Kritik und Spekulation bei Theodor W. Adorno, Donna J. Haraway und Saidiya Hartman

Kritik ist auf Spekulation angewiesen. Das spekulative Moment in der Kritik darf sich aber nicht von der Kritik und dem zu Kritisierenden ablösen. Kritik muss also spekulativ, Spekulation aber auch kritisch sein. In dieser Arbeit soll das Verhältnis von Kritik und Spekulation in den Arbeiten von Theodor W. Adorno, Donna J. Haraway und Saidiya Hartman herausgearbeitet und untersucht werden. Alle drei Autor:innen ringen angesichts der herrschaftsförmigen Organisation des Wissens und der Wissenschaft darum, ein kritisches Wissen zu produzieren, das mit den herrschenden Wissens- und Denkformen bricht und andere Formen des Nachdenkens über die Welt ermöglicht. Insofern, so lautet die These der Arbeit, ist das spekulative Moment in der Kritik epistemologisch sowie politisch von großer Bedeutsamkeit. Neben der Frage, wie kritisches Wissen produziert werden kann, ist das spekulative Moment unabdingbar, wenn in der radikalen Gesellschaftskritik an der Möglichkeit einer freien Gesellschaft festgehalten werden soll.