Was ist Solidarität?

Solidarität war in Corona-Zeiten in aller Munde. Doch mit dem politisch beschlossenen Ende der Pandemie war auch der Rückgriff auf diesen gesellschaftspolitischen Wert beendet – wieder einmal. Die Konjunkturen der Solidarität laufen scheinbar parallel zu den Krisenkonjunkturen der Gesellschaft. Aktuell erscheint eine neue Wirtschaftskrise am Horizont. Beschworen werden dann, angesichts des sich auftuenden Krisenabgrunds, für gewöhnlich gesellschaftlicher Zusammenhalt und politische Stabilität. Dabei bleibt jedoch der Blick auf die ausschließenden, letztlich unsolidarischen Effekte der angerufenen Solidarität verstellt. Wie so oft in der kritischen Gesellschaftstheorie gilt es daher auch in diesem Fall, den Begriff vom Kopf auf die Füße zu stellen, auf den Boden nämlich einer Gesellschaftskonzeption, die Ausgrenzungen vermeiden will.

Prof. Dr. Stephan Lessenich (Direktor des Instituts für Sozialforschung) im Gespräch mit Meredith Haaf (Autorin und Journalistin, Süddeutsche Zeitung)
 

Dezernat Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main und Forschungszentrum Normative Ordnungen der Goethe-Universität in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozialforschung, dem Jüdischen Museum Frankfurt und HR2 Kultur

Ort: Kammerspiele, Schauspiel Frankfurt

Zurück